Deutscher Meister EC Saßbach neuer Eisstock Europacup-Sieger
AMSTETTEN. Beim Eisstock Europacup der Herren ging der deutsche Meister EC Saßbach als Sieger hervor. Ein Regelverstoß beim letzten Schuss kostete den EV Rottendorf (Kärnten) den 6. Europacup Sieg.
Ausgerechnet Horst Stranig, der für seine emotionalen Gesten im Eisstocksport bekannt ist, verhinderte mit einem Knierutscher über das Spielfeld hinaus den sechsten Europacup-Titel für Rottendorf. Der deutsche Meister EC Saßbach holte sich mit 8:7 den dritten Europacup-Titel für Vereinsmannschaften nach 2011 und 2013. St. Willibald (OÖ) teilt sich den dritten Platz mit Vorjahressieger TSV Hartpenning.
Kärntner steigerten sich am Finaltag
Nach einer durchwachsenen Vorrunde konnten sich die Kärntner am Finaltag steigern. Mit einem 13:5 im Achtelfinale gegen AEV Kaltern (ITA), 10:8 im Viertelfinale gegen ESV Union Wang und einem 14:10 Halbfinalerfolg gegen St. Willibald, die bereits mit 7:0 in Führung lagen, schafften die Kärntner erneut den Einzug ins Finale. Finalgegner EC Saßbach eliminierte im Halbfinale TSV Hartpenning, im Viertelfinale EV Straßwalchen 17:6 und im Achtelfinale den FC Ottenzell (GER) knapp mit 10:).
„Jubel-Knierutscher“
Die ersten sechs Kehren im Finale gehörten dem deutschen Meister, der nach sieben Kehren mit 7:4 in Führung ging. In der vorletzten Kehre gelang den Rottendorfern der Anschluss auf 7:8. Beide Mannschaften waren bereits auf ein Stechen eingestellt, denn Horst Stranig schaffte mit dem letzten Schuss das 8:8. Mit seinem berühmten “Jubel-Knierutscher” verließ er aber das Spielfeld und somit Strafpunkt für Rottendorf und 8:7 für Saßbach. Nach der Entscheidung des deutschen Schiedsrichters gingen die Wogen in der Eishalle Amstetten in die Höhe. Wettbewerbsleiter Georg Smounig von der IFI: „So leid es mir für den EV Rottendorf tut – es war ein eindeutiger Regelverstoß, den der Schiedsrichter zu ahnden hatte. Außerdem haben wir alle teilnehmenden Teams über die penible Einhaltung der Regeln informiert. Bitter natürlich, wenn so eine Entscheidung solche Auswirkungen hat.“
Geschockte Sieger
Thomas Elsenberger, Mannschaftsführer EC Saßbach zeigte sich nach dem Ende trotz Sieg ebenso sichtlich geschockt: „Wir alle stehen noch unter Schock nach dieser Regelentscheidung. Mit einem Strafpunkt zu gewinnen gefällt uns gar nicht. Natürlich freuen wir uns über unseren dritten Europacup-Sieg nach 2011 und 2013, aber lieber wäre uns eine sportliche Entscheidung gewesen. Wir alle haben an diesem Wochenende die neuen Bestimmungen und die Rolle der Schiedsrichter im neuen Regelwerk gespürt.“
Regelverstoß „leider korrekt“
Andreas Spendier von EV Rottendorf: “Wir haben gewusst, dass die Schiedsrichter nach den Regeländerungen im Oktober aktiver sind als zuvor und scharfe Entscheidungen treffen werden. Leider ist der Regelverstoß korrekt. Es ist natürlich sehr schade, dass wir durch so ein Missgeschick den Titel nicht verteidigen konnten. Ein Stechen wäre noch interessant geworden. Wir gratulieren trotzdem EC Saßbach zum Titelgewinn.”
„Mit dem dritten Platz sehr zufrieden“
Johann Schopf von St. Willibald: „Wir sind mit dem dritten Platz sehr zufrieden, auch wenn wir unglücklich gegen Rottendorf im Viertelfinale gescheitert sind. Wir haben eine 7:0 Führung noch aus der Hand gegeben. Schade, dass Rottendorf durch einen Regelverstoß im Finale verloren hat, aber die Regeln müssen von allen eingehalten werden.“
Weitere Platzierungen
Weitere Platzierungen der österreichischen Mannschaften: Alle Mannschaften überstanden das Achtelfinale. Für EV Strasswalchen war mit 17:6 im Viertelfinale gegen den späteren Sieger EC Saßbach Schluss, ebenso für ESV Kowald Voitsberg (11:8) gegen den TSV Hartpenning. ESV Union Ladler Wang im Achtelfinale noch mit einer starken Leistung mit 31:1 Sieger gegen ESC am Bachtel 2 zog im Viertelfinale denkbar knapp mit 10:8 gegen Rottendorf den kürzeren.
Solböck: „Sind sehr enttäuscht“
Wang-Obmann Stefan Solböck zum Abschneiden seine Mannschaft: „Wir sind sehr enttäuscht, da wir gegen Rottendorf im Viertelfinale ganz knapp verloren haben. Horst Stranig hat den letzten Schuss zum Sieg getroffen. Die Vorrunde war ok und wir können mit Zuversicht auf die Staatsmeisterschaften im Februar hier in Amstetten schauen. Der Regelentscheid im Finale schadet dem Sport mehr als er nützt. Wieso gab es nicht schon früher eine solche Entscheidung? In allen Spielen gab es solche Übertretungen von Horst Stranig.“
„So sind leider die Regeln“
Michael Krenn Mannschaftsführer von Voitsberg: „Wir haben im Viertelfinale gegen Hartpenning bis zur 10. Kehre voll dagegen gehalten, erst auf der letzten Kehre das Spiel verloren. Nach dem tollen Auftritt am Samstag mit dem Gewinn der Vorrunde in einer starken Gruppe sind wir jetzt sehr natürlich enttäuscht. Zum Finalentscheid - eine bittere Entscheidung für Rottendorf, aber so sind leider die Regeln.“
Endstand Europacup Eisstock Vereinsmannschaften 2022 Amstetten
- EC Saßbach (GER)
- EV Rottendorf Seiwald (AUT)
- TSV Hartpenning (GER)
- SU Guschlbauer St. Willibal (AUT)
- ESV SP Pongratz Kowald Voitsberg (AUT)
- FC Penzing (GER) 7. ESV Union Ladler Wang (AUT)
- EV Strasswalchen (AUT)
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