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7. Brandschutzdialog: Landwirte informierten sich über vorbeugenden Brandschutz

Michaela Aichinger, 01.03.2023 10:03

AMSTETTEN. Um Personen-, Tier- und hohe Sachschäden zu verhindern, spielt vorbeugender Brandschutz in der Landwirtschaft eine bedeutende Rolle. Interessierte Landwirte konnten sich anlässlich des 7. Brandschutzdialoges in bei der Bezirksbauernkammer Amstetten zu diesem Thema informieren.

Brandschutzdialog mit der Landwirtschaft in Amstetten. (Foto: Wolfgang Zarl)
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Nach der Eröffnung durch Obmann Josef Aigner Josef führte Stefan Schaub, Abschnittsfeuerwehrkommandant von Amstetten Stadt und Bezirkssachbearbeiter für Vorbeugenden Brandschutz, durch das Programm.

Jeder fünfte Brand in landwirtschaftlichen Betrieben

Günther Harsch, Geschäftsführer der Landessstelle für Brandverhütung NÖ, zeigte im ersten Vortrag auf, warum das Thema so wichtig ist. Jeder fünfte Brand in Österreich ereigne sich in landwirtschaftlichen Betrieben. Die Statistik zeige, dass die größte Gefahr von Elektrizität und Wärmegeräten ausgeht. Dazu gab er allgemeine Sicherheitstipps.

Wenn Erntemaschinen brennen

Warum Erntemaschinen brennen, konnte Patrick Heigl von der CNH Industrial Österreich klar darlegen. Moderne Maschinen mit Verbrennungsmotor erreichen an den heißesten Stellen Temperaturen von über 400 Grad. Dass sich abgelagertes Stroh oder Heu daran entzünden kann, liege auf der Hand, weshalb die regelmäßige Reinigung der Maschinen außerordentliche Bedeutung zukomme. Bei Ballenpressen und Mähdrescher kämen Funkenschlag durch Metallteile und technische Defekte an der Verkabelung als hauptsächliche Zündquelle dazu.

Lagerung von Treibstoffen

Die Frage, wo generell die Lagerung von Treibstoffen erlaubt ist und welche maximalen Mengen gesetzlich möglich sind, beschäftigt viele Landwirte. Antworten dazu gab es im Vortrag von Feuerwehrexperte Stefan Schaub, in dem auch die richtige Ausführung von Hoftankstellen erläutert wurde.

Schweißen und Flexen am Hof

Neben der Produktion und der Vermarktung von Lebensmitteln, Rohstoffen und Energie sind Landwirte selbst auch die wichtigsten Instandhalter aller Gerätschaften am Hof. Reparaturen sind oft mit Schneidarbeiten, Schweißen oder Flexen verbunden. Wie solche Heißarbeiten am Hof sicher durchgeführt werden können, dazu konnte Ludwig Dobler von der Betriebsfeuerwehr Mondi Neusiedler Kematen praktische Tipps vermitteln.

Feuerpolizeiliche Überprüfung

Warum die Feuerpolizeiliche Überprüfung von landwirtschaftlichen Objekten für den Brandschutz so wichtig ist, erklärte Matthias Vetiska von der Landesinnung der Rauchfangkehrer für NÖ. In seinem Vortrag zeigte er sowohl auf, welche Missstände ein hohes Brandrisiko darstellen, aber auch wie zum Beispiel ordnungsgemäß ausgeführte Brandwände die Brandausbreitung effektiv verhindern und das Schadensausmaß verringern können.

Versicherungsleistungen im Brandfall

Seitens der NÖ Versicherung konnte Leopold Haselhofer davon berichten, welche Leistungen im Brandfall von einer Versicherung erwartet werden können. Wesentliche Erkenntnis daraus ist, dass die Sachversicherung zwar in den meisten Fällen für den entstandenen Schaden aufkommt, bei einem grob fahrlässigen Fehlverhalten aber nicht vor zivilrechtlicher oder strafrechtlicher Verfolgung zum Beispiel bei Personenschäden schützen kann.

Bei Brand auf Bauernhof: professionelles Management gefragt

Aus erster Hand berichtete Johannes Gruber von einem Großbrand auf seinem Betrieb, dem Schoderhof in Biberbach. Eindrucksvoll schildert er die Erlebnisse an diesem schicksalsreichen Tag. Neben der professionellen Brandbekämpfung durch die Feuerwehren war seinerseits auch professionelles Management gefragt, wenn es in den ersten Stunden darum ging, das Vieh zu versorgen, die vielen freiwilligen Helfer sinnvoll einzusetzen und spezielles Material und Gerätschaften zu organisieren.

Er verwies auch auf die Wichtigkeit der Nachbarschaftshilfe oder die Brandhilfevereine. Er dankte den Feuerwehren: Sie hätten rasch, professionell und in großer Mannschaftsstärke agiert.

Viel Elektronik am Hof

Zuletzt gab Fritz Hagler einen Überblick über die moderne Hoftechnik. Er verwies darauf, dass viel Elektronik heute in einem modernen Betrieb zum Einsatz kommt. Damit verbunden seien aber auch Brandgefahren. Obwohl regelmäßige Wartung, Ordnung und Sauberkeit in seinem Betrieb eine große Rolle spielen, gab es in der Vergangenheit auch einige Kabelbrände, die nicht verhindert werden konnten aber Gott sei Dank keine größeren Schäden verursachten.

Bewusstsein schaffen

Eine abschließende Praxisvorführung zur Handhabung von tragbaren Feuerlöschern, Heu-Messsonden und Brandexperimente rundete die Vortragsreihe ab. In der Abschlussdiskussion wurde festgestellt, wie wichtig das Thema Brandschutz einerseits für die Landwirtschaft ist, wie wenig andererseits diesem Umstand in den verschiedenen landwirtschaftlichen Ausbildungsinstitutionen Rechnung getragen wird. Bewusstsein für diesen Themenkreis zu schaffen war das große Ziel dieser Veranstaltung.

Tierleid & Co verhindern

„Wenn auch nur ein Brandfall mit damit verbundenen Einzelschicksalen, Tierleid sowie betriebswirtschaftliche Einbußen verhindert werden kann, ist das Ziel erreicht“, so Feuerwehrexperte Stefan Schaub zu diesem informationsreichen Tag.


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