2.000 Quadratmeter PV-Anlage am Parkdeck beim Bahnhof Amstetten in Betrieb
AMSTETTEN. Pünktlich zum „Tag der Sonne“ (3. Mai) ging die 100. Photovoltaikanlage der ÖBB in Betrieb. Auf 2.000 Quadratmetern und mit 900 Solarmodulen liefert die Anlage am Parkdeck beim Bahnhof Amstetten eine Jahresstrommenge von rund 380 Megawattstunden (MWh) – damit könnten rund 95 Haushalte versorgt werden. Der Strom wird auch vor Ort für die Versorgung der Park&Ride-Anlage und des Bahnhofs eingesetzt. Bundesministerin Leonore Gewessler (Grüne) nahm einen Lokalaugenschein vor.
Die Sonne ist eine zuverlässige und nachhaltige Quelle für Wärme und elektrischen Strom – auch bei den ÖBB. Um die Eigenproduktion von erneuerbarer Energie zu steigern, setzen die ÖBB den Ausbau von Photovoltaikanlagen auf Dach- und Freiflächen fort.
So konnte die Jahresstromproduktion seit 2020 im Solarenergiebereich von rund 3.000 MWh auf über 15.000 MWh bis Ende 2023 verfünffacht werden. Das entspricht umgerechnet dem Jahresstrombedarf von rund 3.750 Durchschnittshaushalten.
100. PV-Anlage – wie geht es weiter?
Mit Ende 2023 lieferten 92 Photovoltaikanlagen auf Gebäuden und Freiflächen 100 Prozent Grünstrom für das System Bahn – und das nachhaltig. 2024 sind in den ersten vier Monaten weitere acht hinzugekommen – so konnte nun die 100. PV-Anlage in Betrieb genommen werden.
Bis Ende 2024 sind insgesamt mehr als 20 neue Anlagen in Planung, Prüfung oder bereits in Bau.
Eine besondere Symbiose sind die neuen Agri-PV-Anlagen in Thalsdorf (KTN) und Riedau (OÖ) – sie vereinen die Produktion von erneuerbarem Bahnstrom aus Sonnenenergie, beschattete Weidefläche für Landwirtschaft und Biodiversität dank Bäumen und Blühstreifen.
Grüne Pionierarbeit
Die Bahn ist Vorreiter in Sachen Elektromobilität: 95 Prozent der Schienenverkehrsleistungen werden bereits elektrisch erbracht – gemeinsam mit Partnern liegt der Eigenversorgungsgrad bei etwa 60 Prozent.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Die Energiestrategie der ÖBB zeigt, wie sich die Energiewende im Unternehmen auf vielen Ebenen lohnt: Der selbst produzierte Strom aus erneuerbarer Energie kann lokal verwendet werden – das stärkt die Unabhängigkeit und die Energie wird günstiger. Photovoltaik spielt bei der Energiewende eine große Rolle. Die ÖBB zeigen mit der 100. PV-Anlage vor, dass sich der Einsatz lohnt. Zudem werden Flächen sinnvoll doppelt genutzt. Ich freue mich, wenn viele Unternehmen diesem Beispiel folgen.“
„Hebel im Kampf gegen die Klimakrise“
„Die Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie ist für uns ein wichtiger Hebel im Kampf gegen die Klimakrise. Und natürlich macht es uns unabhängig von fossilen Energien. Mit der Photovoltaik-Offensive schaffen wir auch nachhaltige Werte für die Zukunft. Das stärkt unsere Position als eines der wichtigsten Klimaschutzunternehmen Österreichs. Dass wir nach nur vier Jahren – trotz zahlreicher Krisen – nun die 100. PV-Anlage in Betrieb nehmen können, macht mich stolz“, betont ÖBB Holding Finanzvorständin Manuela Waldner.
Aus Sonnenkraft wird Zugkraft
Neben Strom aus Wasserkraft, setzen die ÖBB seit 2015 auch auf Solarenergie. Damals wurde das weltweit erste Bahnstrom-Solarkraftwerk im niederösterreichischen Wilfleinsdorf in Betrieb genommen. Es folgten zahlreiche Auf-Dach-Anlagen, weitere Innovationsprojekte wie PV-Anlagen auf Schallschutzwänden, Glasdächer mit PV-Funktion bei Bahnhöfen und Bike&Ride- Stationen und Freiflächen-Anlagen mit landwirtschaftlicher Nutzung.
2022 ging auch das weltweit erste 16,7 Hz-Windrad für 100% grünen Bahnstrom in Betrieb. Damit wurden wichtige Meilensteine für den Ausbau der CO2-neutralen Stromerzeugung gelegt.
Schritt für Schritt zum CO2-neutralen Mobilitätssektor
Jede Anlage trägt dazu bei, die umweltfreundliche Eigenproduktion von grünem Strom für den Bahnbetrieb zu steigern und damit dem Ziel des CO2-neutralen Mobilitätssektor bis 2030 ein Stück näher zu kommen.
Die nächsten Photovoltaikanlagen befinden sich bereits in den Startlöchern: in Süßenbrunn (NÖ), Knittelfeld (STMK) und Wörgl (T) errichten die ÖBB neue Auf-Dach-Anlagen. Sie sollen noch dieses Jahr in Betrieb gehen und unsere Betriebsgebäude nachhaltig und umweltfreundlich mit Sonnenstrom versorgen.
Die Energiestrategie der ÖBB
Durch den Ausbau und die Modernisierung der eigenen Wasser-, Solar-, und Windkraftanlagen wollen die ÖBB gemeinsam mit Partnern den Eigenversorgungsgrad beim Bahnstrom von 60 Prozent auf 80 Prozent und bei den Betriebsanlagen von 11 Prozent auf 67 Prozent steigern. Außerdem soll die innerbetriebliche Energieeffizienz beispielsweise durch die Modernisierung des Bahnstromnetzes oder die Gebäudeoptimierung um 25 Prozent gesteigert werden.
So werden die ÖBB unabhängiger von externen Energielieferanten und entlasten auch das öffentliche Stromnetz.
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