Kooperation stärkt Streuobstbau: Faire Preise für Äpfel und Birnen
MOSTVIERTEL. Der Obstbauverband Mostviertel erwartet für 2025 eine gute Ernte. Der kühl-feuchte Juli hat den Streuobstbäumen besonders gutgetan, sodass die Früchte bestens versorgt werden konnten. Die Hauptreifezeit liegt heuer wieder im üblichen Zeitfenster von Mitte September bis Ende Oktober – die Voraussetzungen sind somit günstig.
In den vergangenen Jahren haben der Obstbauverband Mostviertel und die Arge Streuobst Österreich daran gearbeitet, eine faire Bezahlung für heimisches Streuobst zu sichern. Ziel ist es, bäuerlichen Familien ein nachhaltiges Einkommen zu ermöglichen und den Fortbestand der wertvollen Kulturlandschaft zu gewährleisten.
Ein wichtiger Schritt ist die Kooperation mit dem Wolfsbacher Familienbetrieb Alfred Kammerberger. Durch ein optimiertes Logistiksystem für konventionelles und Bio-Obst sowie die rasche Weiterverarbeitung beim Partnerbetrieb Fruchtsaft Pfanner in Enns kann das Streuobst effizient und regional verarbeitet werden.
Mehr Leistung, mehr Wert
Um die Ernte zu erleichtern, stehen den Landwirten moderne Obstsammelgeräte zur Verfügung. Das spart Zeit, schont die Gesundheit und steigert die Sammelmenge – wodurch am Ende mehr Erlös erzielt werden kann. Der geplante Auszahlungspreis für Äpfel und Birnen liegt heuer auf fairem Niveau und macht die Ernte wieder lohnend. Denn in den vergangenen Jahren blieben zu viele Früchte ungenutzt am Boden liegen.
Nachhaltigkeit mit jeder Frucht
Wer das Obst erntet, pflegt auch den Baum. So bleiben Streuobstwiesen erhalten, tragen zur Biodiversität bei und binden CO₂.
Haben die Birnen einen Wert, so bleiben auch die Bäume stehen und werden beerntet“ – dieser Gedanke bringt es auf den Punkt: Faire Preise sorgen dafür, dass alte Bäume nicht gerodet, sondern gepflegt werden. Damit sinkt der CO₂-Ausstoß, Lebensräume für Insekten, Vögel und andere Tiere werden geschützt und die für das Mostviertel typische Kulturlandschaft bleibt erhalten.
Stimmen aus der Praxis
Alfred Kammerberger betont: „Wenn wir wollen, dass unsere Kinder und Enkelkinder noch Streuobstwiesen sehen, müssen wir heute faire Preise zahlen – für konventionelles und Bio-Obst. Nur gemeinsam schaffen wir es, dass der Wert des Obstes wieder dort ankommt, wo er hingehört: bei den Menschen, die es anbauen.“
Auch Richard Pfanner unterstreicht die Bedeutung der Kooperation: „Die Firma Pfanner garantiert eine sichere Übernahme des heimischen Streuobstes. Ziel ist es, einen fairen Preis zu garantieren und hochwertige Säfte aus heimischen Früchten zu produzieren.“
Für Arge-Obmann Rainer Silber steht das Motto „Schützen durch Nützen“ im Vordergrund: „Nur wenn die Früchte genutzt werden, bleibt der Baum langfristig erhalten. Faire Preise und eine enge Zusammenarbeit zwischen Bewirtschaftern und Verarbeitern sind dafür entscheidend.“
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden