
BRAUNAU. Auch im Bezirk Braunau hat das Impfen gegen das Corona-Virus begonnen. So wurden beispielsweise im Braunauer Krankenhaus die ersten 250 Mitarbeiter gegen Covid-19 geimpft. Primar und Impfkoordinator Uwe Wintergerst hat mit Tips über die Impfung gesprochen und zu den bisweilen großen Bedenken und offenen Fragen Stellung bezogen.
Auch wenn sich die Situation auf den Corona-Intensivstationen im Krankenhaus Braunau im Vergleich zu Mitte Dezember zuletzt etwas entspannt hat, so sei laut Primar und Impfkoordinator Uwe Wintergerst immer noch ein hoher Infektionsdruck da. „Wenn man jetzt alle Maßnahmen aufheben würde, dann würden die Zahlen wieder massiv steigen“, so der Mediziner. Eine Handvoll Intensivpatienten werden derzeit in Braunau betreut. Hoffnung auf Normalität und ein Ende der Pandemie versprechen vor allem die vor Kurzem gestarteten Impfungen gegen das Virus. Es gibt hier aber auch noch weiter viele offene Fragen und Bedenken aus der Bevölkerung.
Impfung ist zu empfehlen
„Die Impfung ist auf jeden Fall zu empfehlen, gerade für die älteren Menschen, aber natürlich ist sie auch für jüngere wichtig, um der Pandemie Herr zu werden“, meint Wintergerst. Er selbst ist einer von 250 Mitarbeitern, die bisher gegen Covid-19 geimpft wurden. Verwendet wird dabei der Impfstoff von Biontech/Pfizer, der laut Hersteller einen Schutz von mindestens einem Jahr nach zweimaliger Impfung verspricht. Der Schutz nach der ersten Impfung liege bei 70, nach der zweiten bei rund 95 Prozent.
Schutz gegen Mutationen
„Soweit man das bis jetzt weiß, hilft der Impfstoff auch gegen die neuartigen Mutationen. Durch die Tatsache, dass es sich um einen mRNA-Impfstoff handelt, könnte dieser auch innerhalb kürzester Zeit an weitere Mutationen angepasst werden“, erklärt Wintergerst. In die Studien zur Entwicklung des Impfstoffes seien auch sehr viele Menschen miteinbezogen worden, daher gebe es auch einen guten Überblick über mögliche Nebenwirkungen und die Zahlen seien dadurch sehr robust. Auch wenn ganz langfristige Folgen noch nicht genau vorhergesagt werden könnten, seien diese eher unwahrscheinlich. „Die Nutzen- und Risikorechnung spricht klar für eine Impfung. Vom biologischen Aspekt her sind aktuell keine schlimmeren Folgen wie etwa Unfruchtbarkeit bei Frauen zu vermuten“, so der Braunauer Arzt. Nur wenn man die Impfung konsequent durchführe, komme man im Laufe des Jahres wieder in Richtung Normalität zurück.
Wintergerst erwartet Privilegien für Geimpfte in der Zukunft
Von einer generellen Impfpflicht hält Wintergerst eher wenig, auch wenn er sich sicher ist, dass das Vorweisen eines Impfschutzes etwa bei Reisen, Stadion- oder Konzertbesuchen in der Zukunft die Regel sein wird.