Schüler retten Leben: Typisierungsaktion an der HTL Braunau
BRAUNAU. Eine Stammzellenspende kann für manche Leukämiepatienten die letzte Rettung sein. Schüler aller weiterführenden Schulen in Braunau wollten helfen und machten bei einer gemeinsamen Stammzellentypisierungsaktion mit.
148 Schüler beteiligten sich an der Aktion, die an der HTL Braunau durchgeführt wurde. Sowohl das Gymnasium, die HAK, die HLW und die HTL Braunau machten mit. Organisiert wurde die Aktion vom 19-jährigen Vincent Reisner, dem Leiter der Ortsgruppe der Union Höherer Schüler (UHS) Braunau, und den Schülervertretern des Bezirks Braunau. Sie arbeiteten dabei mit „Geben für Leben – Leukämiehilfe Österreich“ zusammen. Ehrenamtliche Helfer unterstützten bei der Durchführung der Aktion.
Auf die Idee brachte Reisner ein Freund, der von ähnlichen Aktionen berichtete. „Als ich mit den Schülervertretern darüber sprach, waren alle gleich Feuer und Flamme. Es ist eine super Möglichkeit, unkompliziert einen wahnsinnig wichtigen Beitrag für eine sehr sinnvolle und wohltätige Sache zu leisten. Mein Ziel war es dann, die Aktion möglichst groß zu machen“, erklärt der Zivildiener.
Genetischer Zwilling gesucht
Bei einer Typisierungsaktion werden „genetische Zwillinge“ gesucht, also Menschen, die eine hohe genetische Übereinstimmung mit einer an Leukämie erkrankten Person haben und somit für eine Stammzellenspende geeignet sind. Für die Teilnehmer der Aktion geht das ganz schnell. Der erforderliche Wangenabstrich dauert nur fünf Minuten. Pro Wange wird ein Wattestäbchen zehnmal abgerollt, man füllt die Einverständniserklärung aus und fertig. Reisner betont aber: „Auch wenn man die Erklärung abgibt, ist man zu nichts verpflichtet. Wenn man zum Beispiel in fünf Jahren kontaktiert wird, dass man ein Spender ist, kann man sich immer noch dagegen entscheiden.“
Da man erst mit 17 Jahren an einer Typisierungsaktion teilnehmen kann, waren vor allem die Schüler der oberen Klassen dabei. Ab 18 Jahren ist eine Spende möglich. Die Wahrscheinlichkeit, dass man als Spender in Frage kommt, ist allerdings sehr gering. „Man braucht eine hohe Übereinstimmung. Umso wichtiger ist es, dass viele Menschen bei Typisierungsaktionen mitmachen.“ Die Schüler wurden in eine internationale Datenbank aufgenommen und können somit auch Lebensretter für Menschen aus anderen Ländern werden.
Für den Organisator ist die Aktion ein großes Anliegen. „Eine Stammzellenspende entscheidet teilweise über Leben und Tod. Mit einer Typisierung kann man mit wenig Aufwand gutes Tun.“
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden