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Ein Fahrzeug für Simon: Burgkirchner verschenkt 131. Auto

Theresa Senzenberger, 22.12.2024 16:00

BURGKIRCHEN/OBERNBERG. Simon aus Obernberg benötigt wegen einer seltenen Stoffwechselerkrankung viel Unterstützung. Der Burgkirchner Johann Eidenhammer reparierte für ihn und seine Familie deshalb ein rollstuhlgerechtes Auto.

Johann Eidenhammer (r.) aus Burgkirchen reparierte für Simon und seine Mama Bettina Pfaffeneder ein rollstuhlgerechtes Auto. (Foto: Eidenhammer)

Schon als Simon noch ein Baby war, hatte er Probleme mit seiner Gesundheit. Er hatte Nabel- und Leistenbrüche. Die Diagnose: Er leidet an der Stoffwechselerkrankung MPS 2 (Mukopolysaccharidose 2). Das bedeutet, dass seinem Körper ein Enzym fehlt, das Schadstoffe aus dem Körper ausscheidet. Schädliches Speichermaterial wird in Zellen lebenswichtiger Organe eingelagert. „Die Folge ist, dass er alles wieder verlernt, was er schon einmal gelernt hat“, berichtet seine Mama Bettina Pfaffeneder.

Simon ist inzwischen neun Jahre alt – und hat zunehmend mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. So steht bald wieder eine Operation an. Er benötigt ein Tracheostoma, also einen Zugang zur Luftröhre, damit er besser Luft bekommt. „Danach braucht er viel Physiotherapie und Logopädie, damit er Muskeln aufbaut und das Schlucken nicht verlernt“, erzählt seine Mama.

Auch mit der Fortbewegung sowie mit dem Hören und Sehen hat er Probleme. Seine Muskeln versteifen sich. Außerdem hat er epileptische Anfälle. Viele Krankenhausbesuche sind die Folge.

Auto erneuert

Dabei unterstützt jetzt ein rollstuhlgerechtes Auto. Johann Eidenhammer hatte dieses, nach einer Vermittlung und Prüfung durch Caritas-Sozialberater, für die Familie kostenlos erneuert und umgebaut – und gleich zwei Garnituren neuer Reifen dazugegeben. Die Bodenplatte des VW Caddy kann jetzt hydraulisch nach unten bewegt werden, damit man mit dem Rollstuhl gut in das Auto fahren kann. Ein solches Auto hätte sich die Familie nicht leisten können. Für sie ist das Fahrzeug eine große Erleichterung.

Viele Schicksalsschläge

Schon seit vielen Jahren unterstützt Eidenhammer Menschen, die durch Schicksalsschläge Hilfe benötigen, dabei wieder mobil zu werden. Der pensionierte Automechaniker baut für sie kostenlos Autos um. Diese erhält er meist durch Spenden anderer, die das Fahrzeug nicht mehr benötigen und Gutes tun wollen.

„Oft kommen die Autos von Leuten, die selbst nicht so viel haben. Sie hatten teils selbst eine schwere Kindheit und wollen jetzt andere unterstützen“, berichtet der Burgkirchner. Die Lions zahlen großteils die Materialkosten. Der ÖAMTC überstellt die gespendeten Fahrzeuge. Ursprünglich war im Jahr ein Auto für Menschen in Notsituationen geplant. Inzwischen hat er österreichweit schon 131 Autos verschenkt. Jedes dieser Autos ist mit einem Schicksalsschlag verbunden.

Mehr Menschen brauchen Hilfe

Dass durch die Teuerungen immer mehr Menschen Hilfe benötigen, sieht er ganz deutlich. „Ich erfahre oft von traurigen Geschichten. Häufig kommen Menschen durch Jobverlust, eine Krebserkrankung oder weil sie alleinerziehend sind in die Lage, dass sie Hilfe brauchen. Viele schämen sich dafür. Dabei kann es jeden treffen. Mit dem Autoschlüssel übergebe ich eine Chance, dass sie aus der Armutsspirale wieder rauskommen. Es ist schön, wenn man sieht, dass aus Verzweiflung wieder Hoffnung wird.“


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