Zahlreiche Tierabgaben in Lochen: „Leute wenden sich verzweifelt an uns“
LOCHEN. Immer mehr Anfragen zur Abgabe von Tieren erreichen derzeit die Pfotenhilfe Lochen – und bringen den Tierschutzhof an seine Grenzen. Besonders bei Hunden ist die Situation angespannt.
Je näher die Ferien rücken, desto häufiger melden sich Personen, die ihre Tiere abgeben möchten oder müssen. Der Tierschutzhof in Lochen erhält laufend entsprechende Anfragen aus fast allen Bundesländern – auch von Behörden. Für die Aufnahme der Tiere gibt es jedoch zu wenig Platz. Die Pfotenhilfe versucht, durch Online-Vermittlungshilfe zu unterstützen – doch auch hier stößt man an die Kapazitätsgrenzen.
Besonders kritisch ist die Lage bei Hunden: „Die Leute bekommen angeblich von allen Tierheimen Absagen und wenden sich verzweifelt an uns“, berichtet Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler. „Doch auch wir sind längst voll. Vor und während der Sommermonate können zudem immer weniger Tiere vermittelt werden.“
Große Beschlagnahmung
Im Pinzgau kam es kürzlich zu einer großen Beschlagnahmung: Mehrere Collies wurden von einer Züchterin abgenommen. Da es in Salzburg keine Aufnahmekapazitäten mehr gab, musste neben der Pfotenhilfe auch ein Tierheim in Tirol einspringen. Weitere Plätze werden dringend gesucht.
„Die Stadt Salzburg scheint seit mittlerweile über vier Jahren über kein funktionierendes Tierheim zu verfügen“, kritisiert Stadler. Das wirke sich auf das gesamte Land aus. „Ich verstehe nicht, warum die Stadt hier nicht entweder die finanziellen Voraussetzungen schafft oder als Grundeigentümerin die Initiative ergreift.“
Mehr Tierheime erforderlich
Auch in Oberösterreich gibt es zu wenige Tierheime: „Es sind laufend alle Hundeverwahrplätze besetzt und es gibt keine Aussicht auf Besserung“, so Stadler. Sie appelliert: „Die Länder müssen selbst Tierheime bauen und betreiben.“
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden