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MARIA SCHMOLLN/WIEN. 47 Katzen, die aus einer Wiener Wohnung gerettet wurden, fanden beim Gut Aiderbichl in Maria Schmolln ein neues Zuhause.

 (Foto: Gut Aiderbichl)
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Begonnen hatte alles mit vier Katzen. Diese wurden allerdings nicht sterilisiert beziehungsweise kastriert, sodass sich die Tiere unkontrolliert vermehrten. Innerhalb von zwei Jahren hatte ein Rentner aus Wien somit 47 Katzen in seiner 50 Quadratmeter großen Wohnung in Wien-Favoriten. Die Volkshilfe Wien sendete nun einen dringenden Hilferuf nach Gut Aiderbichl.

Die Tiere und ihr Besitzer lebten auf engstem Raum zusammen – ohne Zugang ins Freie. Da der alleinstehende Rentner gehörlos ist und von Geburt an keinen Geruchs- und Geschmackssinn hat, konnte er die Geruchsentwicklung nicht wahrnehmen. Er kümmerte sich im Rahmen seiner Möglichkeiten um die Tiere, fütterte sie und versuchte, sie zu pflegen.

Kaum Rückzugsmöglichkeiten

Da die Katzen nicht ins Freie konnten, stellte die Enge ein großes Problem dar. Die Tiere hatten somit kaum Rückzugsmöglichkeiten. Aus Liebe zu seinen Tieren verbrachte der Pensionist in den Sommermonaten die Nächte auf dem Balkon. Für den Winter baute er sich ein provisorisches Bett auf seiner Badewanne.

Als der Hilferuf bei Gut Aiderbichl ankam, reagierte die Tierschutzorganisation sofort und schickte ein katzenerfahrenes Team nach Wien. Mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen konnten die Tierretter die ängstlichen Tiere aus ihren Verstecken locken. Die Volkshilfe hatte die Katzen vorab sterilisiert und kastriert. Obwohl die Katzen dem Pensionisten sehr viel bedeuten, war er über die Hilfe von Gut Aiderbichl erleichtert.

Schwierige Erstversorgung

Die Erstversorgung gestaltete sich schwierig. Einige Katzen sind sehr mager und hilfebedürftig. Sie haben teils offene Wunden und sind mit Giardien infiziert, was starken Durchfall verursacht. Außerdem sind die Tiere laut Gut Aiderbichl extrem scheu und stark traumatisiert. Ob weitere Krankheiten vorliegen, sei daher derzeit nicht abzuschätzen.

Die Katzen wurden zum Gut Aiderbichl Maria Schmolln gebracht. Dort versuchen die Experten nun, die Tiere besonders einfühlsam zu untersuchen, die Wunden zu versorgen und notwendige Impfungen nachzuholen.

Vorsorge ist wichtig

Ein Katzenpaar bekommt im Jahr zwei bis vier Mal Nachwuchs, wobei bei jedem Wurf durchschnittlich vier Kätzchen geboren werden. Innerhalb von nur sechs Jahren kann sich so ein einziges Katzenpaar laut Gut Aiderbichl auf weit über 70.000 Katzen vermehren. „Um solche schrecklichen Zustände für Tiere zu vermeiden, treten wir in diesen Fällen für die Sterilisation beziehungsweise Kastration ein,“ sagt Dieter Ehrengruber, der Geschäftsführer von Gut Aiderbichl.


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