Braunauer Techno-Z forscht an E-Einsatzfahrzeugen
BRAUNAU. Sind batterieelektrisch betriebene Kommandofahrzeuge einsatzfähig? Mit dieser Frage befasst sich das aufwendige Forschungsprojekt E-ELF, an dem auch das Braunauer Techno-Z beteiligt ist.
Im Feuerwehrwesen sind Einsatzleitfahrzeuge (ELF) bei Einsätzen eine zentrale Anlaufstelle. Sie haben mit Blaulicht, Funkanlage, Seilwinden und Co. zahlreiche externe elektrische Verbraucher. Das Equipment muss über die Lichtmaschine oder die Fahrzeugbatterie betrieben werden. „Das funktioniert nur mit laufendem Verbrennungsmotor, was zu einem hohen Schadstoffausstoß führt“, erklärt Eduard Paireder vom Landesfeuerwehrverband.
Die Einsatzorganisationen möchten die Einsätze möglichst schadstofffrei gestalten und zumindest die Einsatzleitfahrzeuge elektrifizieren. Die Hersteller von E-Fahrzeugen untersagen allerdings das Laden der externen Verbraucher aus den Fahrzeugbatterien. Im Einsatz benötigt die Ausrüstung daher eine andere Stromquelle.
Techno-Z als wissenschaftlicher Partner
Wie das bewerkstelligt werden kann, wird beim Projekt E-ELF erforscht. Das Forschungsprojekt wird im Automobil-Cluster der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria durchgeführt. Das Landesfeuerwehrkommando OÖ, der Fahrzeugumbauspezialist ATOS MT GmbH und die Nextopt GmbH betreiben die Forschung. Das Technologiezentrum (Techno-Z) Braunau mit dem Prüflabor zur elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) ist wissenschaftlicher Partner.
Fahrzeuge wurden umgerüstet
Zu Beginn des Projekts wurden ein E-Sprinter und ein dieselbetriebener Sprinter umgerüstet. „Eine ausgeklügelte Sensorik erhebt die Verbrauchswerte bei unterschiedlichen Szenarien. Dafür wurde ein zusätzliches Bordnetz geplant und dimensioniert“, erläutert Michael Schiemer, der Geschäftsführer der ATOS MT GmbH.
Klimatische Einflüsse berücksichtigt
Jetzt ist der E-Sprinter bei der Betriebsfeuerwehr der Lenzing AG im Einsatz. Das Dieselfahrzeug verwendet die Freiwillige Feuerwehr Lenzing. Ein Jahr lang werden Daten gesammelt und ausgewertet. Auch klimatische Einflüsse können auf diese Weise berücksichtigt werden.
Unter anderem wird untersucht, welche Verbraucher wann und wie lange am Bordnetz bedient werden können. Die verschiedenen Auswirkungen von Diesel- und Elektrofahrzeug auf die CO2-Bilanz werden ebenfalls verglichen.
Elektromagnetische Verträglichkeit
Die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) wird besonders berücksichtigt. „Wir messen die Auswirkungen der EMV auf bestimmte Verbraucher und wie die Verbraucher im Frequenzbereich von Funk-, WLAN- und Radiofrequenzen stören“, erklärt Herbert Ibinger, der Geschäftsleiter des Prüflabors im Braunauer Techno-Z.
Die Forschung soll dabei helfen, Empfehlungen für den Einsatz sowie zur Beschaffung der externen Verbraucher zu geben. Folgeprojekte sind bereits in Gespräch.
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