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Denkmal voraus: Denkmalschutz = Klimaschutz – Der Tag des Denkmals 2022

Olivia Lentschig, 14.09.2022 10:20

BEZIRK. Der Tag des Denkmals 2022 am Sonntag, den 25. September bietet die Möglichkeit, mehr als 280 historische Objekte in ganz Österreich bei freiem Eintritt zu besuchen. Oberösterreich ist mit 46 Programmpunkten vertreten. Mit dabei auch die Kapelle im Schloss in Aschach und die Furthmühle in Pram.

Getreide stampfen - Teil des Workshops "Vom Korn zum Brot" (Foto: dualpixelphotography)
  1 / 2   Getreide stampfen - Teil des Workshops "Vom Korn zum Brot" (Foto: dualpixelphotography)

Der heurige Tag des Denkmals wird ein besonders nachhaltiger. Unter dem Motto „Denkmal voraus: Denkmalschutz = Klimaschutz“ öffnen am Sonntag, den 25. September 2022 österreichweit mehr als 280 historische Objekte bei freiem Eintritt ihre Türen für interessierte Besucherinnen und Besucher und zeigen, dass ihnen nicht nur Geschichte, Kultur und Kunst innewohnen, sondern auch Nachhaltigkeit eingezogen ist. Viele davon sind nur an diesem Tag für die Öffentlichkeit zugänglich.

Der Tag des Denkmals zeigt, dass sich Denkmalschutz und Klimaschutz hervorragend ergänzen und präsentiert in ganz Österreich Denkmale, deren Eigentümer beispielhaft voraus denken. Das Team des Bundesdenkmalamtes freut sich, den Tag des Denkmals 2022 wieder koordinieren zu dürfen.

Für Denkmalschutz und Denkmalpflege ging es schon immer um Nachhaltigkeit: Die dauerhafte Erhaltung und Pflege von bedeutenden Bestandsbauten mit traditionellen, natürlichen und damit nachhaltigen Baumaterialien ist eine Kernaufgabe des Bundesdenkmalamtes. 

Dazu kommt, dass viele historische Gebäude in ihrer Ökobilanz Neubauten gleichstehen, insbesondere wenn sie aus traditionellen Baustoffen errichtet wurden. Historische Bauten sind auch ein wesentlicher Beitrag zur Förderung des traditionellen Handwerks. Die Erhaltung, Nutzung und Bewirtschaftung von Denkmalen ist ökologisch und ressourcenschonend. Durch die stete Nutzung historischer, bestehender Bauten wird die Neuproduktion von Baustoffen und Bauschutt vermieden und der Versiegelung wertvoller Flächen Einhalt geboten. 

Das Einsparen und sogar die Neugewinnung von Energie am Baudenkmal ist ein wichtiger Bestandteil der aktuellen Denkmalpflege, das Bundesdenkmalamt erarbeitet laufend Konzepte dafür. Gemeinsam mit den Eigentümerinnen und Eigentümern strebt man individuelle Lösungen an, um Denkmale klimafit zu machen. 

„Wie immer, wenn an den gewachsenen Denkmalbestand neue Anforderungen gestellt werden, wird sich zeigen, dass er viele davon sehr gut erfüllen kann – vorausgesetzt, es besteht die Bereitschaft, sich mit den Gebäuden, ihren Stärken und Schwächen auseinanderzusetzen und individuelle Lösungen zu finden“, ist Christoph Bazil, Präsident des Bundesdenkmalamtes, überzeugt.

Nachhaltige Bauwirtschaft bedeutet den Gebäudebestand zu erhalten. Nicht nur, weil es um unser baukulturelles Erbe geht, sondern weil historische Bauten das Erscheinungsbild der Städte und Gemeinden prägen. Beides sichert langfristig hohe Wertschätzung.

Denkmalschutz und Klimaschutz haben ein gemeinsames Ziel: den achtsamen Umgang mit der Verwendung von Ressourcen. Es bedarf zeitgemäßer Nutzungskonzepte unter Bedacht von Denkmalschutz und Klimaschutz, um Denkmale in die Zukunft zu tragen. 

Der Tag des Denkmals 

Der Tag des Denkmals wird vom Bundesdenkmalamt koordiniert und findet jährlich am letzten Sonntag im September in ganz Österreich statt, heuer am 25. September 2022 unter dem Motto „Denkmal voraus: Denkmalschutz = Klimaschutz”. Mit dieser Veranstaltung werden die Aufgaben des Bundesdenkmalamts als Behörde und Fachinstanz anschaulich vermittelt und die Zusammenarbeit mit Eigentümerinnen und Eigentümern von Denkmalen als wichtige Partnerinnen und Partner bei der Erhaltung des österreichischen Kulturerbes präsentiert.

Am Tag des Denkmals werden die Pforten von historischen Objekten geöffnet, die normalerweise nicht öffentlich oder nur eingeschränkt zugänglich sind. Bereits bekannte Denkmale erscheinen durch bestimmte Themenführungen und durch ein spezielles Rahmenprogramm in einem neuen Blickwinkel. Alle Programmpunkte sind kostenlos zu besuchen.

Der Tag des Denkmals ist der österreichische Beitrag der europaweiten Initiative European Heritage Days (www.europeanheritagedays.com), die unter der Patronanz des Europarates und der Europäischen Union steht und wird seit 1998 vom Bundesdenkmalamt koordiniert.

Der Tag des Denkmals begeistert jedes Jahr Tausende von Besucherinnen und Besucher, die historische Objekte in ganz Österreich erkunden und so bewusst das kulturelle Erbe Österreichs unter einem besonderen Aspekt erleben können. In den vergangenen Jahren nahmen bundesweit bis zu 60.000 Menschen am Tag des Denkmals teil.

Der Tag des Denkmals in Österreich 

Österreich war 1995 erstmals mit neun oberösterreichischen Programmpunkten bei den European Heritage Days vertreten. Eine österreichweite Beteiligung erfolgte ab 1998 - zunächst allerdings noch ohne Generalthema. 1999 wurde der Tag des Denkmals zum ersten Mal bundesweit unter dem Motto „Kirchliche Denkmalpflege in Österreich“ veranstaltet und konnte an seinem Start bereits über 20.000 Besucherinnen und Besucher verzeichnen. Seit 2015 wird der Tag des Denkmals österreichweit einheitlich koordiniert und beworben. 

Aschach - Kapelle im Schloss

Seit 1987 befindet sich das Schloss in Aschach wieder in Privatbesitz und wurde laufend adaptiert. Die Kapelle wurde noch nicht renoviert. Sie beherbergte einen ab 1712 errichteten Hochaltar nach dem Entwurf von Johann Lukas von Hildebrandt, der von Graf Franz Anton von Harrach gestiftet wurde. Im Zuge der Enteignung des Schlosses für die Verwendung beim Donaukraftwerksbau wurde der Altar 1961 nach Sankt Pölten verkauft. Dieser heute sehr offene, aber noch eindeutig sakrale Raum beherbergt nun die Kunstinstallation IN_BEWEGUNG von Anja Westerfrölke: Es sind 1700 Quadratmeter textile Flächen installiert, die direkt vom Gebäude einer leerstehenden Kirche in Litauen abgenommen wurden. Dieses Schnittmuster einer Architektur macht so in Aschach die Klosterkirche der Visitandinnen in Vilnius erlebbar. Es wird außerdem die Frage gestellt, ob alte Räume sich durch digitale Medien ersetzen lassen.

Am Tag des Denkmals sind auch historische Salons und Prunkräume sowie eine Malereiausstellung im Schloss zu besuchen. Ein Cafe im ansprechenden Innenhof ist geöffnet.

Pram - Furthmühle

Beim Werkltag in der Furthmühle dreht sich wirklich alles: es gibt Vorführungen in der Mühle, im Venezianer-Sägewerk und im Motoren- und Dampferhaus, auch die Mostpressen können besichtigt werden. Infos dazu sind bei den Museumsstationen zu finden. Angeboten werden außerdem Führungen mit unseren Audioguides.

Für Kinder ist die Holzwerkstatt als Erlebnisbereich im Sägewerk geöffnet. Bei den Kleinsten findet besonders der Streichelzoo großen Anklang. Den Mühlbach erleben wir bei der Wanderung zum Fischaufstieg und zu den Biberspuren. Spannend ist das Krebsefischen im Mühlbach. Probieren Sie das Zeltenbacken für Groß und Klein - auch Selberbacken am offenen Feuer ist möglich.

Das österreichweite Programm auf https://tagdesdenkmals.at/de/programm/


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