ENNS. Das Museum Lauriacum zeigt mit zahlreichen Ausstellungsstücken, wie die Römer in der Region Lauriacum gelebt haben. Aufschlussreich ist zum Beispiel, was sie gegessen haben.
Die Speisegewohnheiten der Römer – oder besser: der Romanen – in Lauriacum lassen sich anhand von Funden rekonstruieren. Auch die Lebensgeschichte des heiligen Severin, um 511 aufgezeichnet von Eugippius, zeigt vieles vom Alltag der Romanen in der ausklingenden römischen Zeit.
Drei Mahlzeiten nahmen die Römer am Tag ein, wobei das Abendessen, die Cena, die Hauptmahlzeit war. Während sich die ärmere Schicht mit Brot, Rettich und Wein begnügte, tischten diejenigen, die es sich leisten konnten, drei Gänge auf. Fleisch, Geflügel, Gemüse und Saucen gab es zu essen und dazu gab es mit Wasser verdünnten Wein. Aus Bodenfunden weiß man, dass es als pflanzliche Nahrung Ackerbohnen, Erbsen, Gerste, Lein und Olivenöl gab. Besser belegt sind tierische Nahrungsmittel, von Gänsen bis zu Schweinen. Die Romanen kauften die Lebensmittel bei der lokalen Bevölkerung, die so einen sicheren Absatzmarkt hatte.
Auch Importware kam auf den Tisch: Olivenöl und sogar Austern sind in Lauriacum nachgewiesen.
Nicht gesund
Gesund waren die Lebensmittel der Römer nicht. Brei und Pasten, die sie in Reibschüsseln zubereiteten, enthielten den Abrieb der Sandkörner, die als Reibschicht in die Innenseite der Schüsseln eingearbeitet waren. Auch das Brot enthielt Abrieb der Mühlsteine. Das zeigen die starken Abnutzungsspuren der Zähne. Auch Karies scheint weit verbreitet gewesen zu sein. Dazu kam Blei aus verschiedenen Quellen in die Lebensmittel und in den Wein.
Im Museum Lauriacum kann man all die Gefäße und Geräte betrachten, mit denen Speisen zubereitet wurden. So findet man neben einfacher Keramik aus der Region auch Importware, wie etwa Gebrauchskeramik aus Terra Sigillata, die eine erstaunliche Formenvielfalt aufweist.
In interaktiven Stationen im Museum lassen sich Informationen spielerisch erarbeiten.
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