Projektchor aus Enns-Donau-Winkel verschönerte Messen in Südböhmen

Es ist bereits eine jahrelange Tradition, dass ein Bläser-Ensemble aus dem Enns-Donau-Winkel rund um Projektleiterin Monika Horejsi bei der Windhager-Wallfahrt am Sonntag nach dem Maria-Schnee-Tag die Messe in der Wallfahrts-Basilika Maria Schnee musikalisch gestaltet. Heuer wurde daraus ein besonderes Projekt.

Entstehung Projektchor

Wallfahrtsleiterin Irmgard Quass ist auch die Besitzerin der alten Schule in Windhaag bei Freistadt und nunmehr Initiatorin des Anton-Bruckner-Salons. Sie wünschte sich, im heurigen Gedenkjahr die Windhaager Messe (WAB 25) des gefeierten Genius Loci dargeboten zu bekommen. Dieser Wunsch sollte ihr erfüllt werden: Der Kirchenchor St. Pantaleon hat diese Messe in der Fassung für vierstimmigen Chor schon vor Jahren zur Aufführung gebracht. Kurzerhand erklärte sich der Blechbläser und Arrangeur Norbert Füsselberger dazu bereit, die Streicherstimmen für das bestehende Bläser-Ensemble zu transponieren und einzurichten.

Der Chor wurde um einige Gastsänger erweitert, womit der Projektchor „WAB 25.24“ ins Leben gerufen war. Das Dirigieren übernahm Ernst Auer, Kirchenchor-Leiter St. Pantaleon. Auch bei den Bläsern gab es noch Unterstützung aus Sandl mit Elisabeth, Raphaela und Alois Quass.

Zwei Messen in Südböhmen

Nach der ersten Aufführung bei der Patroziniums-Messe in St. Pantaleon, trat der neu geschöpfte Projektchor zwei Mal in Südböhmen auf: Das erste Gastspiel gab es zur Gedenkmesse der Heimatvertriebenen rund um Hubert Roiss in Zettwing (Tschechien), mit Pater Pavel Simak aus Kaplitz (Tschechien) und Anton Stellnberger aus Rainbach (Bezirk Freistadt).

Am Tag darauf folgte die Darbietung beim Wallfahrer-Gottesdienst der Windhaager in Maria Schnee bei Reichenau. Pater Pavel Simak, Pater Helmut Brandstetter aus Freistadt und Diakon Julian Gillesberger aus St. Florian leiteten diese zweite Messe. Letzterer gab auch eine Solo-Improvisation mit seiner Bratsche zum Besten, in der Themen von Anton Bruckner zitiert wurden. Besonders beeindruckte der erst 16-jährige Bass-Solist Matthias Schafelner aus St. Valentin mit dem „Benedictus“.

Unzählige Menschen haben die beiden Messen in Südböhmen besucht. Die Sitzplätze waren alle besetzt, viele Gottesdienst-Besucher mussten sich mit einem Stehplatz begnügen. Die Messteile wurden jeweils in Tschechisch und Deutsch wiedergegeben, beziehungsweise von einem Dolmetscher übersetzt. Besucher von beiden Ländern ließen die Bemühungen um Versöhnung mit der Vergangenheit spüren.

Positive Energie trotz erschütternder Geschichte

Angetan von der Gastfreundschaft und den herzlichen Bemühungen der Initiatoren, waren alle Messe-Beteiligten mit Freude und Hingabe bei der Sache. „Die beiden am Grünen Band Europas gelegenen Kirchen von Zettwing und Maria Schnee am heiligen Stein strahlen eine positive Energie aus - trotz der bewegten und erschütternden Geschichte, die diese Orte in der ehemaligen Sperrzone des Eisernen Vorhangs durchlebten“, berichtet der Projektchor.

Die „Windhaager Messe“ des erst 17-jährigen Anton Bruckner war für den Projektchor eine interessante Herausforderung, und: „Manch einer verspürte wehmütige Rührung, wenn am Ende der jeweiligen Gottesdienste das Böhmerwald-Lied von allen gemeinsam gesungen wurde“, so Projektleiterin Monika Horejsi.