Der Neue Ennser ist verblüfft über die selbsternannten Detektive
ENNS. Die Situation wird langsam zu einer Zerreißprobe. Vor allem wird sie das für den Handel, für die Gastronomie, für die Wirtschaft. Gleichzeitig gehört es mittlerweile offenbar zum guten Ton, andere Menschen anzuzeigen oder bei der Polizei zu melden. Dass so etwas in Enns möglich ist, hätte ich nicht gedacht (von Rafael Haslauer).
Ich liebe es in Enns zu leben. Ich liebe die Stadt und die Menschen; die Art und Weise, wie man miteinander umgeht, die Solidarität und das große Bemühen der Stadt sowie der TSE und den vielen an Freiwilligen, Menschen darauf aufmerksam zu machen, gerade jetzt, die heimischen Geschäfte zu unterstützen, auf Käufe über den Onlinehandel zu verzichten und sich im Gegenzug für betroffene Menschen einzusetzen; für sie einzukaufen oder mit dem Hund Gassi zu gehen; telefonische Beratungsgespräche anzubieten oder Botengänge zu erledigen. Denn das alles bedeutet für mich cittáslow: Entschleunigung; Bewusstsein schaffen, für ein nachhaltiges Leben, für ein Miteinander und letzten Endes für ein lebenswertes Dasein in unserer schönen Stadt.
Füreinander statt gegeneinander
Auf der anderen Seite macht es mich traurig, wenn Menschen damit beginnen, sich gegenseitig zu kontrollieren; gerade jetzt, wo das Miteinander an erster Stelle stehen sollte; wo Menschen für andere Menschen da sein sollten, anstelle als verlängerter Arm der Justiz zu agieren. Denn dafür gibt es ja die Justiz; die kann das selber und macht das in Enns, nach meinem Empfinden, durchaus mit dem nötigen Fingerspitzengefühl. Denn ob die gesetzten Maßnahmen nun richtig sind oder nicht, wird sich ohnehin erst viel später herausstellen. Und bis dahin sollten wir es sein, die aufeinander achtgeben und die den Handel sowie betroffene Menschen unterstützen. Unsere Stadt braucht uns jetzt; lasst uns füreinander da sein.
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