Neue Technologie am Eislaufplatz
ENNS. Seit Anfang Dezember kann man auf dem Ennser Hauptplatz wieder eislaufen. Der neue Kunststoff-Eislaufplatz ist noch bis Ende Jänner geöffnet und wurde von mehr als 2500 Sportbegeisterten besucht.
Viele Ennser können sich noch an die Zeiten erinnern, in denen man am Ennsfluss eislaufen konnte. Im Jänner 2012 fror die Enns vom Hilfswehr bis zur Autobahnbrücke zu und zahlreiche Sportler nutzten die riesige Eisfläche zum Eislaufen, Eishockeyspielen und Eisstockschießen. Eine längere Kälteperiode war verantwortlich dafür, dass man sich an der Enns und an den nahe gelegenen Augewässern über große Natureisflächen freuen konnte. Aufgrund des Klimawandels blieben in den letzten Jahren die winterlichen Kälteperioden aus. Zudem wurde an der Enns durch den Einbau einer neuen Turbine der Durchfluss erhöht, wodurch in Zukunft eine tragfähige Eisdecke verhindert wird. Auch am Pichlingersee und an der Biberlacke in St. Pantaleon-Erla bildete sich in den letzten Jahren keine ausgedehnte Eisdecke mehr, die man für den Wintersport nutzen konnte.
Kunsteisbahn am Hauptplatz
In Enns entschloss man sich daher für einen Eislaufplatz vor dem Stadtturm. Die Eisfläche erfreute sich in den letzten Jahren großer Beliebtheit, hatte aber auch einige Nachteile. Der Eislaufplatz musste regelmäßig gereinigt und neu aufgespritzt werden, speziell im Bereich unter dem Weihnachtsbaum war das Eis durch die herabfallenden Nadeln verunreinigt. Zudem verursachte die Kühlanlage enorme Kosten. „Aufgrund der gestiegene Energiepreise mussten wir uns um eine andere Lösung umsehen. In Verbindung mit den warmen Temperaturen würde eine Kunsteisbahn enorme Kosten verursachen“, erklärt Max Homolka, Geschäftsführer der Tourismus und Stadtmarketing Enns.
Kunststoff-Eis als Alternative
Die Stadtgemeinde entschied sich daher für einen Kunststoff-Eislaufplatz, der mit 1. Dezember 2022 in Betrieb ging. Der neue Platz mit einer Größe von 10x20 Metern steht nun aus Platzgründen an der Ostseite des Stadtturms. Zum Ende der ersten erfolgreichen Saison wurde gemeinsam mit Bürgermeister Christian Deleja-Hotko von der SPÖ, dem Geschäftsführer der Tourismus und Stadtmarketing Max Homolka und der Herstellerfirma Like-Ice Resümee gezogen. Bürgermeister Deleja-Hotko durfte an diesem Tag auch Christian Ladberg, den Präsidenten des Oberösterreichischen Eishockeyverbands und Florian Hajek, den sportlichen Leiter des Oberösterreichischen Eishockeyverbands sowie drei Spieler der Eishockey Akademie OÖ begrüßen. Auch sie freuen sich über die Initiative der Stadt Enns, im Winter eine Bewegungsfläche zur Verfügung zu stellen, auf der sich die Möglichkeit bietet, eislaufen zu lernen. Denn nur wer eislaufen kann, kann später auch Eishockey spielen. „Um unserer Ennser Bevölkerung auch in Zukunft ein zeitgemäßes und nachhaltiges Angebot eines Eislaufplatzes bieten zu können, haben wir uns entschieden, anstelle des bisher gemieteten und äußerst energieintensiven Eisplatzes, einen Kunststoff-Eislaufplatz anzukaufen“, zeigt sich Bürgermeister Deleja-Hotko erfreut über die Neuanschaffung. Das „Kunststoff-Eis“ von Like-Ice wurde speziell für das Eislaufen und für Eishockey entwickelt. Die Schlittschuhkufen gleiten darauf nahezu wie auf Eis. Der klimaneutral betriebene Kunststoff-Eislaufplatz in Enns ist der erste in Oberösterreich, der über diese neue, herausragende Technologie verfügt.
Vielfältige Nutzung
„Bei Minusgraden kann man den Eislaufplatz auch aufspritzen und wie eine natürliche Eisfläche behandeln“, erklärt Siegfried Karl von Like-Ice. Die Anlage kann theoretisch das ganze Jahr über betrieben werden, der Unterbau und die Bandenbegrenzungen können auch für andere Sportarten verwendet und für Werbezwecke bedruckt werden. Die Eishockeyspieler sind schon länger mit dem Kunsteis vertraut, da sie auch einen Teil ihres Trainings auf Kunststoff-Eisbahnen absolvieren: „Das Spiel mit dem Puck fühlt sich annähernd gleich an, allerdings ist ein guter Schliff der Kufen notwendig“.
In diesem Jahr wird der Eislaufplatz noch bis Ende Jänner für Eisläufer und Stockschützen geöffnet sein.
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