Pensionistin aus St. Valentin hilft mit großem Engagement Menschen mit Demenz
ST. VALENTIN/KRONSTORF. Seit vielen Jahren widmet Adelheid Amon ihr Herz und ihre Zeit Menschen mit Demenz. Auch in der Pension ist sie in diesem Bereich noch aktiv, um helfen zu können.
Die 66-Jährige aus St. Valentin war über 20 Jahre in der Altenbetreuung tätig: drei Jahre im mobilen Dienst, fünf Jahre im Pflegeheim und zwölf Jahre als Leiterin eines Tageszentrums für demenzkranke Menschen.
„Ich habe mit 38 Jahren die Fachsozialbetreuerausbildung gemacht und meinen Beruf schnell zur Berufung werden lassen“, Sagt Amon.
Demenztrainerin
In Bad Ischl absolvierte sie später die Ausbildung zur Demenztrainerin beim Verein MAS. Dort vertiefte sie ihr Wissen über die sieben Stadien der Erkrankung und lernte, wie man Betroffene stadiengerecht begleitet. Ihr Leitsatz lautet: „Das Herz wird nicht dement.“
Gruppentraining
Auch nach ihrer Pensionierung vor sechs Jahren bleibt sie aktiv. In Kronstorf leitet sie für die Volkshilfe weiterhin ein stadiengerechtes Gruppentraining für Demenzbetroffene mit Begeisterung. „In Oberösterreich unterstützen die Österreichische Gesundheitskasse und Land die Stunden für Betroffene. Leider ist das in Niederösterreich nicht der Fall“, bemerkt sie.
Neben dieser Tätigkeit engagiert sie sich ehrenamtlich in St. Valentin. Gemeinsam mit einer Krankenschwester und einer pflegenden Angehörigen leitet sie einmal im Monat eine Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige von Demenzerkrankten in der Caritas-Station.
„Mir ist es wichtig, Angehörige zu schulen und ihnen zu zeigen, wie sie mit den Betroffenen besser umgehen können. Mit Wissen lassen sich viele Konflikte vermeiden“, betont sie.
Herzensprojekt
Ein Herzensprojekt von Adelheid Amon ist das neue Treffen „Gemeinsam statt einsam“, das jeden Monat im Pfarrhof St. Valentin-Langenhart stattfindet. Bei diesen gemütlichen Vormittagen wird gesungen, bewegt, gelacht und miteinander geredet. „Ich verlange kein Geld, und die Pfarre stellt mir den Raum kostenlos zur Verfügung. Es geht einfach darum, Gemeinschaft zu schaffen“, sagt sie.
Noch kommen wenige Besucher, doch sie hofft, dass sich das ändert: „Vielleicht gibt es noch Hemmschwellen – aber wer einmal da war, kommt gerne wieder.“ Für das Treffen muss man sich nicht anmelden. Jeder Interessierte kann einfach vorbeischauen.
Essen auf Rädern
Gemeinsam mit ihrem Mann ist sie außerdem bei der Aktion „Essen auf Rädern“ aktiv.
„Es sind oft nur zwei Minuten Zeit, aber diese zwei Minuten bedeuten vielen Menschen sehr viel. Viele sind einfach einsam“, sagt sie.
Besonders wichtig ist Amon, dass sie etwas bewegen kann: „Viele vergessen, dass sie selbst einmal alt werden oder an Demenz erkranken könnten. Niemand ist davor gefeit. Umso wichtiger ist es, füreinander da zu sein – mit Herz, Geduld und Verständnis.“
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