Ausstellung im Schlossmuseum: Ottokar, der eiserne und der goldene König
FREISTADT. Premysl Ottokar II., dem König von Böhmen und Herzog von Österreich, ist die neueste Sonderausstellung im Mühlviertler Schlossmuseum gewidmet. Eröffnet wird sie am Freitag, 5. Juli, um 19 Uhr.
In der aktuellen Sonderausstellung wird das Leben Ottokars II. dargestellt. Traditionell wird Ottokar als der „Eiserne und Goldene König“ genannt. Viele kennen ihn aus Grillparzers Werk „König Ottokars Glück und Ende“. Er ist bekannt dafür, dass es unter seiner Herrschaft zu zahlreichen Stadtgründungen (unter anderem Budweis) kam. Zu seiner Geschichte: Im 13. Jahrhundert gehörten die Gebiete des heutigen Österreichs, Deutschlands, Norditaliens und der böhmischen Länder zum Heiligen Römischen Reich. Die einzelnen Gebiete wurden von Herzögen, Fürsten, Grafen, Erzbischöfen und Bischöfen regiert und kannten die Macht des römischen Königs oder Kaisers an. Böhmen wurde in dieser Zeit von Königen regiert, die aus dem Geschlecht der Přemysliden stammen. Mähren gehörte ebenfalls zu ihnen und wurde durch Marktgrafen regiert. Der damalige König von Böhmen war Wenzel I., sein zweiter Sohn Přemysl Ottokar wurde wahrscheinlich 1233 geboren.
Ottokars Macht breitete sich rasch aus. 1247 wurde er zum Marktgrafen von Mähren ernannt. Nach dem Tod des letzten männlichen Babenbergers Friedrich II. im Jahr 1246 zog Ottokar 1251 in Österreich ein und wurde durch die Heirat mit Margarete von Babenberg Herzog von Österreich. So kamen Österreich und die Steiermark in seinen Besitz. 1253 wurde er, nach dem Tod seines Vaters, König von Böhmen. Die Steiermark verlor er 1254 nach dem Friedensschluss von Ofen an Ungarn, konnte sie aber 1260 in der Schlacht von Kressenbrunn zurückerobern. In der nachfolgenden Zeit eroberte Ottokar zahlreiche weitere Gebiete. Sein Reich erstreckte sich vom Erzgebirge bis zur Adria. Die Mehrheit der Reichsfürsten war jedoch mit seinem Machtzuwachs nicht einverstanden und so wurde Rudolf, Graf von Habsburg, 1273 als neuer Reichsfürst gewählt. Am 26. August 1278 bei der Schlacht am Marchfeld war König Rudolf schließlich siegreich und Ottokar fand den Tod.
Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit der Stadt Budweis und dem Verein der Ottokar-Städte mit Martin Polák konzipiert. Freistadt selbst ist eine Ottokar-Stadt. Ottokar war erstmals 1251 in Freistadt und stellte hier auch immer wieder Urkunden aus. Gezeigt werden zahlreiche Repliken und mittelalterliche Funde sowie Texttafeln, Zitate aus Grillparzers Werk und Filmmaterial.
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