FREISTADT. Eine gesunde Darmflora spielt eine wesentliche Rolle für die Allgemeingesundheit, sagt Diätologin Elisabeth Kranzl. Sie gibt Tipps für eine gesunde Ernährung.
Gerät das Bakterienmilieu im Darm aus dem Gleichgewicht, können Krankheiten auftreten. Aktuelle Studien zeigen, dass bestimmte Lebensmittel das Wachstum von „guten“ Bakterien mit entzündungshemmenden Eigenschaften fördern können, weiß Diätologin Elisabeth Kranzl vom Klinikum Freistadt: „Diese Erkenntnisse könnten die Basis für die wirksame Behandlung und sogar Prävention bestimmter Erkrankungen darstellen, zum Beispiel Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder chronisch entzündlicher Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa.“
Immunsystem fördern
Es gibt Bakterienstämme, die sich günstig, und auch welche, die sich ungünstig auf unsere Gesundheit auswirken. Gute Darmbakterien synthetisieren beispielsweise Vitamine und fördern das Immunsystem. Sie haben einen antientzündlichen Effekt. Für das Ausbilden einer hohen Diversität und vieler „guter Darmbakterien“ spielen Probiotika und Präbiotika eine wesentliche Rolle.
Positive Effekte: Joghurt, Sauerkraut und Bananen
Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die sich im Darm ansiedeln und dort – wenn in ausreichender Menge vorhanden – positive, gesundheitsfördernde Effekte erzielen. Hierzu zählen in erster Linie Milchsäurebakterien, enthalten in fermentierten Lebensmitteln wie etwa Joghurt, Kefir, Sauerteigbrot, Sauerkraut oder auch in fermentiertem Tee. Präbiotika dienen den „guten Darmbakterien“ als Nahrung und können so deren Vermehrung fördern. Zu den Präbiotika gehören Inulin und Oligofructose. Diese finden sich beispielsweise in Zwiebeln und Knoblauch, Spargel, Topinambur und Bananen.
Ernährungs-Tipps
„Die ideale Ernährung für den Darm setzt sich demnach aus einer pflanzenreichen Kost zusammen, bestehend aus Gemüse, Salat, Hülsenfrüchten, Nüssen, Vollkorngetreideprodukten, Obst und fermentierten Milchprodukten wie Joghurt oder Kefir. Größere Mengen an Fleisch- und Wurstwaren, raffiniertem Zucker und Fast Food hingegen dezimieren die Zahl der nützlichen Bakterien im Darm“, erklärt Kranzl.
Sie empfiehlt möglichst viele unverarbeitete und ballaststoffreiche Nahrungsmittel zu konsumieren und auf einen niedrigen Salz-, Zucker- und Fettgehalt zu achten. „Auch hastiges Essen wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus“ sagt die Expertin. Darum sollte man sich für das Essen Zeit nehmen.
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