FREISTADT. Der Frühling zieht ins Land und immer mehr Menschen starten wieder ihr Lauf- oder Radtraining. Gastroenterologe Dr. Norbert Fritsch vom Klinkum Freistadt erklärt, wie Sportler Magen-Darm-Problemen vorbeugen können.
Wer während oder nach Ausdauersportarten wie Laufen, Walken oder Radfahren unter Beschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen oder Sodbrennen leidet, bekommt möglicherweise die Auswirkungen eines zu intensiven Trainings zu spüren. Denn bei starker Belastung sinkt die Durchblutung von Magen und Darm, damit Herz, Lunge und Muskeln stärker mit Blut versorgt werden. Das dürfte auch ursächlich für das allseits bekannte Seitenstechen sein. Vieles ist noch nicht geklärt. Sicher ist, dass ein Zusammenspiel von mehreren Ursachen für die Symptome verantwortlich ist. Zudem regen Bewegung und mechanische Erschütterungen den Darm immer an und das kann bei hoher Intensität zu plötzlichem Stuhldrang führen.
Stress und Reizdarm
Stress und Reizdarm könnten Auslöser sein Bei manchen Sportlern verursacht auch das sogenannte Reizdarmsyndrom Magen-Darm-Beschwerden. Ebenso gilt Stress als möglicher Auslöser. Bewegung gilt zu Recht als stressabbauend, doch für diesen positiven Effekt sollte der Körper nicht übermäßig belastet werden. Fritsch rät: „Beschwerden im Magen-Darm-Trakt sollten immer fachärztlich abgeklärt werden. Oft verschwinden sie zwar, sobald die Intensität des Trainings gesenkt wird, aber medizinische Ursachen sollten unbedingt ausgeschlossen werden.“
„Läuferkrankheit“
„Häufig trifft der sogenannte Läufer-Durchfall Sportler bei Wettkämpfen, wenn Körper und Psyche besonders gefordert sind. Die Folgen sind ein erhöhter Stuhldrang oder Durchfall oft noch während des Laufens. Vorbeugend empfiehlt der Experte ein an die persönliche Konstitution angepasstes Trainingsprogramm und gezielte Entspannungstechniken. Läufer sollten zwei bis drei Stunden vor dem Training keine schwer verdaulichen Mahlzeiten zu sich zu nehmen und ausreichend trinken. Aber auch für Hobbysportler ohne Wettkampfdruck gilt: „Vor allem Menschen mit empfindlichem Magen sollten vor dem Sport möglichst nur zu leichten anstatt zu fettreichen, blähenden und ballaststoffreichen Speisen greifen. Ratsam sind auch probiotische Lebensmittel wie Joghurt, die für eine gesunde Darmflora sorgen.“ Halten die Beschwerden an, sind Sportmedizin und Diätologie gute Anlaufstellen.
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