Bei Darmerkrankungen auf den Eisenstatus achten
FREISTADT. Eine ausreichende Versorgung mit dem Spurenelement Eisen ist besonders für Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen enorm wichtig. Norbert Fritsch, Leiter der Abteilung für Innere Medizin am Klinikum Freistadt rät, den Eisenstatus bei Darmproblemen genau im Auge zu behalten.
Bei Menschen mit entzündlichen Darmerkrankungen ist Eisenmangel keine Seltenheit. Das Spurenelement spielt eine wesentliche Rolle bei der Stabilisierung der Schleimhautschutzschicht im Magen-Darm-Trakt.
Kranker Darm – erhöhtes Mangelrisiko
„Die Erkrankung selbst kann eine Eisenunterversorgung begünstigen, da sie die Eisenspeicher blockiert und somit die Aufnahme verhindert“, erklärt Primar Norbert Fritsch, Ärztlicher Leiter am Klinikum Freistadt. Erschwerend kommen als Ursachen für Eisenmangel häufig erkrankungsbedingte Appetitlosigkeit hinzu, eingeschränkt mögliche Nahrungsmittel, Resorptionsstörungen im Darm und Medikamente zur Behandlung der Grunderkrankung. Dies alles kann die Zufuhr von Nährstoffen vermindern.
Zudem können etwa Blutungen und Durchfälle zu erhöhtem Verlust selbiger führen. „Bei entzündlichen Darmerkrankungen sollte das Eisen bei einem Mangel auch unbedingt intravenös verabreicht werden, da die entzündliche Situation im Darm die normale orale Aufnahme beeinträchtigt“, empfiehlt der Freistädter Experte.
Eisenmangel vorbeugen
Um die Speicher grundsätzlich zu versorgen, sollten Sie oft zu eisenreichen Nahrungsmitteln wie (rotem) Fleisch, Leber, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten greifen. „Allerdings wird Eisen aus pflanzlichen Quellen vom Darm deutlich schlechter aufgenommen als Eisen aus Fleisch“, so der Hinweis von Primar Fritsch.
Die Kombination mit vitamin-C-reichen Lebensmitteln wie Orangensaft oder Sauerkraut kann hingegen die Aufnahme erleichtern. Aufnahmehemmend wiederum wirken Kaffee, schwarzer Tee, Milch- und Weißmehlprodukte. Bei einem gravierenden Eisenmangel ist der Ausgleich über die Nahrung nicht ausreichend.
Warum der Körper Eisen braucht
Eisen ist an der Blutbildung, am Sauerstofftransport und dessen Speicherung sowie an der Bildung vieler Hormone beteiligt. Es unterstützt bei der Bereitstellung von Energie, trägt zu gesunden Knochen, Nägeln, Haarwurzeln sowie Schleimhäuten bei und stärkt das Immunsystem.
Symptome von Eisenmangel sind: anhaltende Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, eingerissene Mundwinkel, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen, Haarausfall, Blässe, Schwindel oder Herzrasen sind nur einige davon. Die Diagnose eines Eisenmangels erfolgt über das Blutbild. Zur Behandlung können, je nach Ausprägung, eisenhaltige Tabletten oder Infusionen erforderlich sein.
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