U19-Weltmeister im Küstenrudern: Caroline und Nikolas nehmen Olympia 2028 ins Visier
PREGARTEN/WARTBERG. Vor fünf Jahren saß Caroline Schwendinger zum ersten Mal in einem Ruderboot. Anfang November holte die 18-jährige Pregartnerin gemeinsam mit dem Halleiner Nikolas Roidmayer den U19-Weltmeistertitel im Küstenrudern. Anlass genug für die Raiffeisenbank Aist, dem siegreichen Duo einen großen Empfang zu bereiten.
„Coastal Rowing“ nennt sich das Rudern an der Meeresküste, das man laienhaft als die coolere Schwester des Flachwasserruderns bezeichnen könnte. Caroline Schwendinger, Tochter des Pregartner Architekten Michael Haderer, und ihr Sportpartner Nikolas Roidmayer (17) tauchen seit August 2024 die Ruder gemeinsam für den Salzburger Ruderklub Möve ins Wasser.
„Im Boot füreinander gemacht“
„Die beiden sind im Boot einfach füreinander gemacht“, schwärmt ihr Trainer Horst Scheibl-Erlmooser. „Sie harmonieren wie ein Schweizer Uhrwerk.“ So präzise, dass es nun in Antalya für den Weltmeistertitel im U 19 Mixed Zweier reichte. „Weltmeister zu sein ist ein herrliches Gefühl, ich habe es eigentlich bis heute noch nicht ganz realisiert“, sagt Caroline Schwendinger. Sie ist heuer der Trainingsbedingungen wegen nach Salzburg gezogen und macht neben dem täglichen Training die Matura nach. Nikolas besucht das Nachwuchsleistungssport-Modell in Salzburg und hat dort fünf statt vier Jahre Zeit bis zur Matura, um ausreichend trainieren zu können.
Rudern ist ihr Sport
Dass das Rudern Carolines Sport ist, stellte sich schon bald heraus, nachdem sie 2020 eine Freundin sie zum Training mitgenommen hatte. „Sie ist mit den Öffis stundenlang nach Ottensheim und wieder heim gefahren, nur um zu rudern“, erinnert sich der stolze Papa Michael Haderer. Nach dreieinhalb Jahren auf dem Flachwasser wechselte sie zum Küstenrudern.
Viel mehr Action als beim Flachwasserrudern
„Da ist so viel mehr Action drinnen als beim Flachwasserrudern“, schwärmt die junge Weltmeisterin. Der Bewerb wird am Meer ausgetragen und beginnt mit einem Sprint zum Boot. Gerudert wird eine Distanz von insgesamt 500 Metern, um Bojen herum und wieder retour samt Sprint zum Strand. Bewusst stellen sich die Sportler dabei der Herausforderung durch Wind und Wellen.
Schon nach kurzer Zeit im gemeinsamen Boot stellte sich heraus, dass Caroline und Nikolas sportlich optimal zusammenpassen. Die Erfolge ließen nicht auf sich warten: Bei der Weltmeisterschaft 2024 holten die beiden bereits Platz 5, sogar für Platz 2 reichte es bei der Europameisterschaft 2025, bis sie schließlich heuer bei der WM die favorisierten Deutschen deutlich hinter sich ließen und ganz oben auf dem Siegespodest landeten.
Versprechen gehalten
Warum die Raiffeisenbank Aist dem Weltmeister-Duo einen großen Empfang bereitete, ist leicht erklärt: „Beim Weltspartag war Caroline mit ihrem Vater und ihrer Schwester bei uns und hat von der bevorstehenden WM in Antalya erzählt“, sagt Geschäftsleiter Hubert Weichselbaumer. Er versprach eine ordentliche Feier, sollte Caroline tatsächlich mit Nikolas den Weltmeistertitel holen. Dieses Versprechen wurde nun eingelöst und den jungen Sportlern ein würdiger Empfang mit Freunden, Familie und vielen Gästen beim Aist Business Center in Wartberg bereitet.
Raiffeisen fördert junge Talente
Zu den Vorbereitungen auf die WM gehörten nicht nur Kraft- und Techniktraining, sondern auch Trainingslager am Meer, etwa in Portugal oder an der Adria in Lignano. Die finanzielle Unterstützung durch die Raiffeisenbank Aist ist daher sehr willkommen. Geschäftsleiter Matthias Tagwerker betont, wie wichtig die Förderung junger Talente für Raiffeisen ist: „Sport ist für den Körper wichtig, die beiden sind ein Vorbild für Jugendliche. Und so wie die beiden nur gemeinsam erfolgreich sein können, zählt auch für uns der genossenschaftliche Aspekt, der uns stark macht. Deshalb und weil es sehr sympathische Sportler sind, unterstützten wir sie gerne.“
2028 ist Küstenrudern erstmals olympisch
Nach der WM-Goldmedaille hat das Duo schon weitere sportliche Ziele ins Auge gefasst: Küstenrudern ist 2028 in Los Angeles zum ersten Mal eine olympische Disziplin. „Da wollen wir unbedingt dabei sein“. sind sich Caroline und Nikolas einig. Für ihren Trainer ist das nicht nur ein Wunschtraum: „Die beiden sind schon jetzt ein Elite-Boot in Österreich, und von ihnen kann man noch viel mehr erwarten.“
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