Wirtschaftsvertreter drängen auf rasche Fertigstellung der S10 bis zur Staatsgrenze
FREISTADT. Vertreter der Wirtschaftskammer Freistadt und der Südböhmischen Wirtschaftskammer überzeugten sich kürzlich persönlich über den Baufortschritt bei der Mühlviertler Schnellstraße S10. Von dem Ausbau erwarten sie sich einen weiteren Entwicklungsschub für die Wirtschaft sowohl im Bezirk Freistadt als auch in Südböhmen.
Gerade erst in der Vorwoche gelang der Tunnel-Durchstich beim einen Kilometer langen Tunnel unter der Ortschaft Vierzehn (Rainbach). Ein wichtiger Etappenerfolg.
Die Fertigstellung der insgesamt sieben Kilometer langen Umfahrung Rainbach ist für die Jahresmitte 2027 vorgesehen. Für das letzte, knapp neun Kilometer lange Teilstück der S10 von Rainbach Nord bis zur Staatsgrenze in Wullowitz, sind die Trassenplanungen weitestgehend abgeschlossen. Heuer sollen die Unterlagen für die verpflichtende Umweltverträglichkeitsprüfung eingereicht werden. Der Plan sieht für 2028 den Baubeginn und für 2031 die Verkehrsfreigabe vor.
In Südböhmen wird schneller gebaut
2024 wurde der Autobahn-Abschnitt von Budweis bis Kaplitz fertiggestellt, bis 2026 folgt der Abschnitt von Kaplitz zur Staatsgrenze (D3). Mit dem Lückenschluss bis zur Grenze ist Südböhmen um gut fünf Jahre früher dran als Österreich.
WKO-Obmann Christian Naderer appelliert daher an alle Verantwortlichen in Österreich, die Fertigstellung auf Mühlviertler Seite rasch ins Ziel zu bringen. Naderer: „Es darf keine weiteren Verzögerungen mehr geben. Wir müssen jetzt alle Energie in den Lückenschluss bis Wullowitz setzen!“
Wichtig für Wirtschaft in Region und Europa
Die S10 zwischen Linz und Freistadt hat schon jetzt den erwarteten Entwicklungsschub für die Wirtschaft im Mühlviertel weit übertroffen. „Die S10 wirkt auf Jahrzehnte als wirtschaftlicher Boost für den Bezirk Freistadt. Damit kann unsere Region die wirtschaftlichen Nachteile aus der vierzigjährigen Randlage am Eisernen Vorhang wettmachen“, betont Christian Naderer.
In den vergangenen zehn haben mehr als 2.000 Personen einen Betrieb im Bezirk Freistadt neu gegründet. Die Zahl der WKO-Mitgliedsbetriebe hat in der Zeit von knapp über 3.400 auf über 4.500 zugenommen, ebenso die Anzahl der gewerblichen Arbeitgeberbetriebe im Bezirk Freistadt von knapp 900 auf mittlerweile fast 1.100. Sie sichern heute mehr als 11.000 Mitarbeitern ihren Arbeitsplatz.
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