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Neuer ICE-Expresszug Wien-Berlin braust am Waldviertel voll vorbei

Olivia Lentschig, 09.01.2019 08:00

GMÜND. Seit dem Fahrplanwechsel Anfang Dezember gibt es auf der Schiene eine neue direkte Schnellverbindung zwischen den beiden Hauptstädten Wien und Berlin. Ohne zeitaufwändigen Umsteige-Stopp fährt der Intercity-Express ICE 92 vom Wiener Hauptbahnhof über Linz, Passau, Nürnberg, Erfurt und Halle/Saale in die deutsche Metropole und wieder retour. 7 Stunden und 40 Minuten benötigt der Schnellzug für die rund 960 Kilometer lange Strecke.
 

7 Stunden und 40 Minuten benötigt der Schnellzug für die rund 960 Kilometer lange Strecke. Symbolfoto: Wodicka

Nur 750 Bahnkilometer, also mehr als 200 Kilometer weniger, müsste ein Wien-Berlin-Direktzug bewältigen, würde er auf der Franz-Josefs-Bahn durch das Waldviertel bis Gmünd und dann weiter über Prag und Dresden nach Berlin fahren. Doch das bleibt so lange eine Illusion, als es zurzeit auf der Schiene keinen grenzüberschreitenden Anschluss vom Waldviertel in das benachbarte Tschechien gibt. Laut Niederösterreichs Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko liefen momentan Gespräche mit den ÖBB zu einer möglichen Wiederbelebung der Verbindung Wien-Prag über diese Strecke.

Zur Zeit des Eisernen Vorhangs und dann auch noch bis zum Jahr 1992 waren die Gleise der Franz-Josefs-Bahn jener Schienenstrang, über den der internationale Dieselzug „Vindobona“ von Österreich in die damaligen Staaten Tschechoslowakei und DDR und wieder zurück gerollt ist. Er verband die drei Hauptstädte Wien, Prag und Ost-Berlin. Um die gesamte Strecke mit elektrischem Antrieb befahren zu können, wurde der „Vindobona ab 1992 zwischen Wien und Prag auf die Nordbahn via Brünn und Hohenau/March umgeleitet, womit die Franz-Josefs-Bahn und das Waldviertel ins Abseits geraten sind.


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