Ausseer Hardbradler: "Hoamweh" nach einem gemeinsamen Konzert

Tips: 2004 erschien mit „Hoam-weh nach B.A.“ euer letzter großer Hit. Seither gab es eine lange Pause...

Ernst Gottschmann: Pause? Wir haben uns damals aufgelöst – eigentlich gibt es uns ja auch jetzt nicht (lacht). Im Vorjahr wurden wir dann aber gefragt, ob wir bei der 100 Jahr-Feier der Lions spielen wollen – gemeinsam mit einigen anderen Gruppen aus ganz Österreich. Das war unser erster Auftritt nach 13 Jahren. Wir haben drei Lieder gespielt...

Dieter Zand: ...und das ist offensichtlich gut angekommen. Wir wurden dann auch vom Festival „Aufsteirern“ angefragt, ob wir nicht Lust hätten, ein paar Hardbradler-Songs auf dem Grazer Hauptplatz zu spielen – gemeinsam mit den Grazer Philharmonikern und eigens für Orchester arrangiert. Das war ganz großes Kino und hat offenbar nicht nur uns, sondern auch dem Publikum gut gefallen.

Tips: Wie war es, nach so langer Zeit wieder gemeinsam auf der Bühne zu stehen?

Gottschmann: Das Lions-Konzert war ein emotionales Erlebnis: Nach 13 Jahren erstmals gemeinsam auf der Bühne – und dann gleich in der Grazer Stadthalle vor tausenden Menschen. Da hat es schon ordentlich gekribbelt. Das war vielleicht auch der Grund, warum wir jetzt wieder gemeinsam auf der Bühne stehen.

Tips: Was habt ihr eigentlich in der Zwischenzeit gemacht? Seid ihr der Musik treu geblieben?

Zand: Ich habe eine Event-Agentur, ansonsten sind alle im Musikbereich geblieben: Unser Keyboarder Franz spielt zum Beispiel bei der EAV, Ernst bei den Poxrucker Sisters, Sybille tritt mit Ernst Molden auf...

Gottschmann: ...unser Bandleader Flo lebt jetzt in Graz und hat eigene Solo-Projekte, vor allem im Bereich Kabarett. Und er versucht sich auch gerade lyrisch. Er hat ja auch bei uns die meisten Songs geschrieben – ihm war als Sänger natürlich der Inhalt wichtig, er hat da immer seine Gedanken eingebracht. Wir haben uns um den Sound gekümmert.

Tips: 13 Jahre kein neues Lied, kein Auftritt – und trotzdem kennt euch noch immer jeder. Das ist schon etwas Besonderes.

Gottschmann: Ja, wir merken das immer noch: Die Leute reden uns an und fragen: „Spielt ihr noch? Wo kann man euch hören?“ Das ist cool. Es freut uns, dass uns auch die österreichischen Radios immer noch spielen. Gerade als Mundart-Band war das früher schwierig – heute ist das besser geworden. Das war ja auch uns wichtig: Die Mundartmusik populär zu machen. Und vielleicht ist es ja auch so, dass Crossover wieder moderner wird. Wenn man Gruppen wie Folksmilch anhört – die taugen mir voll – da gibt es schon auch Parallelen zur schrägen Volksmusik der 90er. Das ist ein cooler Sound, es ist toll, wie das die jungen Bands aufgreifen.

Zand: Volksmusik-Crossover – also Volksmusik mit modernen Elementen – hat über die Jahre Gültigkeit: von Hubert von Goisern bis zu Herbert Pixner. Ein moderner Sound mit alpenländischen Wurzeln.

Tips: In Kürze kommt ihr zum Toscana Park Open Air nach Gmunden: ein echtes Comeback oder bleibt das eine einmalige Gelegenheit?

Gottschmann: Es ist nicht unsere Absicht, jetzt wieder 50 Konzerte im Jahr zu geben. Wenn sich etwas auftut, dann entscheiden wir das intern. Aber es ist kein „Comeback“.

Zand: Ein Journalist hat geschrieben: “Wiedervereinigung in homöopathischen Dosen“.

Tips: Was erwartet die Hardbradler-Fans beim Toscana-Konzert?

Zand: Unser Slot beim Konzert ist eine dreiviertel Stunde. Wir werden ein „best of“ spielen: Die Lieder, die uns am meisten Spaß gemacht haben. Und natürlich auch die Lieder, die die Leute kennen.