Rechnungshof rügt Anstieg der Kosten bei Schafbergbahn
SALZKAMMERGUT. Die Sanierung der Schafbergbahn und der Neubau der Talstation wurden deutlich teurer als geplant. Der Rechnungshof kritisiert Kostensteigerungen und Mängel bei der Abwicklung.
Die Schafbergbahn in St. Wolfgang zählt zu den bekanntesten Ausflugszielen im Salzkammergut. Um den Betrieb langfristig abzusichern, wurden in den vergangenen Jahren sowohl die Gleisanlagen als auch die Talstation umfangreich erneuert. Doch ein aktueller Bericht des Bundesrechnungshofes zeigt, dass die Arbeiten deutlich mehr kosteten als ursprünglich vorgesehen. Statt der geplanten 24 Millionen Euro belief sich das Gesamtvolumen bis 2023 auf über 31,4 Millionen Euro.
Deutliche Kostensteigerungen durch Marktumfeld und Zusatzleistungen
Die Salzburg AG Tourismus GmbH, Betreiberin der traditionsreichen Zahnradbahn, führte die Steigerung auf mehrere Faktoren zurück. Die Baupreise zogen nach der Pandemie kräftig an, zugleich beeinflussten die wirtschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine die Materialkosten. Zusätzlich erschwerten coronabedingte Abläufe den Umbau. Im Zuge der Arbeiten kamen außerdem weitere Leistungen hinzu, die ursprünglich nicht vorgesehen waren. Laut Rechnungshof konnten selbst Streichungen einzelner Maßnahmen nicht verhindern, dass das genehmigte Budget von 18 Millionen Euro überschritten wurde. So wurde etwa der geplante barrierefreie Zugang zum Gipfel aus Kostengründen nicht umgesetzt.
Neubau der Talstation teurer als angenommen
Besonders deutlich zeigte sich die Entwicklung beim Neubau der Talstation. Die Prüfer stellten fest, dass das Projekt in diesem Umfang nicht geplant gewesen war. Für den Bau waren ursprünglich sechs Millionen Euro angesetzt, am Ende überschritten die Ausgaben jedoch die Marke von elf Millionen Euro. Neben allgemeinen Preissteigerungen spielten laut Bericht auch Leistungsänderungen und Mehraufwände eine Rolle.
Brandschutzmängel bei Lokalaugenschein festgestellt
Die Schafbergbahn, die seit 1893 Gäste auf den 1.783 Meter hohen Gipfel bringt, bleibt trotz der Kritik ein wichtiges Infrastrukturprojekt für die Region. Oberösterreich und Salzburg unterstützten die Sanierung jeweils mit sechs Millionen Euro. Die Salzburg AG kündigte an, die Empfehlungen des Rechnungshofes weiter umzusetzen, um die traditionsreiche Bahn für die Zukunft abzusichern.
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