Wie der Regional-Fußball wieder durchstarten will
VORCHDORF/BEZIRK GMUNDEN. Die Nervosität ist groß: Am 15. August geht in der Bezirksliga Süd das erste Meisterschaftsspiel der Saison über die Bühne. Damit Corona den Hobbykickern keinen Strich durch die Meisterschaft macht, bereiten sich die Clubs intensiv vor.
Wie rasch es gehen kann, zeigte sich zuletzt bei der Union Gschwandt: Innerhalb weniger Tage wurden dort, nach Kontakt mit einem Covid19-Infizierten, zehn Spieler samt Trainer unter Quarantäne gestellt. Diese endete glücklicherweise bereits vor dem Spiel gegen Allhaming/Weißkirchen am kommenden Samstag.
Präventionskonzept soll Meisterschaft absichern
Mit einem umfangreichen Präventionskonzept will der Österreichische Fußball-Bund ÖFB derartigen Pannen in Zukunft vorbeugen und auch verhindern, dass – wie im Vorjahr – die Meisterschaft frühzeitig beendet werden muss.
Wie dieses Konzept im Alltag und auf Ebene des Fußball-Unterhauses umgesetzt werden kann, dazu hat Hans Kronberger, Vorstandsmitglied des ASKÖ Vorchdorf, gemeinsam mit Bezirkshauptmann Alois Lanz, die wichtigsten Regeln herausgearbeitet und an die anderen Fußballvereine im Bezirk übermittelt. Unter anderem werden alle Steh- und Sitzplätze gekennzeichnet, damit der Ein-Meter-Mindestabstand überall eingehalten werden kann. Bei Spielen ab 200 Besuchern hat jeder Verein zudem einen eigenen Covid-19-Beauftragten zu ernennen, der als zentrale Ansprechperson für Besucher und Behörden fungiert. Neben Desinfektionsmöglichkeiten im gesamten Sportplatzbereich liegt ein „Gästebuch“ beim Eingang zum freiwilligen registrieren der Besucher auf, um im Falle einer Infektion verständigt werden zu können.
Gesundheit an oberster Stelle
„Die Vereine sind höchst bemüht, für Spieler wie für Zuschauer größtmögliche Sicherheit zu bieten, den Gesundheit steht an oberster Stelle“, betont Kronberger, dem es auch ein Anliegen ist, möglichst keine Ausfälle durch Quarantänemaßnahmen zu haben, denn „das führt in weiterer Folge zu verständlichem Ärger mit den Arbeitgebern, und das wollen wir unter keinen Umständen!“
Keine Handschläge, kein kollektiver Torjubel
Auch auf dem Spielfeld und im Training ist man um Abstand bemüht. So wurden die Spieler angewiesen, auf Handschläge vor dem Spiel zu verzichten und einen kollektiven Torjubel zu unterlassen. Auf der Bank gilt die Abstandsregel, und jeder Spieler muss seine eigene Trinkflasche verwenden. Da man dennoch einen vorzeitigen Saisonabbruch auch heuer nicht ausschließen kann, wurde auch dafür eine Sonderregelung getroffen: Sobald alle Vereine einer Liga schon einmal gegeneinander gespielt haben, zählt der aktuelle Tabellenstand als Endstand. Im Vorjahr musste die Saison annulliert werden, was wohl den ASKÖ Ohlsdorf (Bezirksliga Süd) um den erhofften Aufstieg brachte.
Ohlsdorf Favorit, Vorchdorf Zünglein an der Waage
Auch diesmal gelten die Ohlsdorfer in der Bezirksliga als große Favoriten. Dahinter dürfte das Rennen um die Spitzenplätze zwischen Neuhofen, Frankenburg und Gschwandt spannend werden. Die ASKÖ Vorchdorf will das Zünglein an der Waage sein und setzt verstärkt auf die Jugend. Allen gemeinsam ist, dass sie, trotz Corona, auf zahlreichen Besuch ihrer treuen Fans hoffen – und auf deren Verständnis für die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen: „Alle Maßnahmen sind sinnlos, wenn einige wenige sie ignorieren“, appelliert auch Hans Kronberger.
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