Karbach-Wirt wird delogiert
GMUNDEN. Florian Vogl, Wirt der Jausenstation Karbach, feiert dieser Tage sein 40jähriges „Berufsjubiläum“ in Karbach. Es wird das letzte Jubiläum sein, denn am 14. Juni wird wird er von den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) mit Hilfe eines richterlichen Räumungsbescheides delogiert. Das Wirtshaus mit Kultcharakter wird geschlossen.
Die Jausenstation Karbach ist schon wegen ihrer Lage eine Besonderheit: Wildromantisch am Ostufer des Traunsees gelegen, ist sie nur über eine lange Forststraße oder mit dem Schiff oder Boot erreichbar. Sowohl das Grundstück als auch das Gebäude selbst sind im Eigentum der Bundesforste.
Pachtvertrag ausgelaufen
Diese haben sich im Jahr 2017 mit Florian Vogl im Rahmen eines gerichtlichen Vergleiches „auf ein absehbares Ende der Zusammenarbeit verständigt“, wie Bundesforste-Sprecherin Andrea Kaltenegger erklärt. Anlass des Vergleiches war eine Klage Vogls gegen die Bundesforste. Laut dieser Vereinbarung lief der Pachtvertrag mit Ende 2022 aus. „Da seit Jänner kein aufrechtes Vertragsverhältnis besteht, mussten die Bundesforste rechtliche Schritte setzen“, erklärt Kaltenegger.
Heftige Kritik an den Bundesforsten
Vogl übt nun in einer „Offenen Festschrift“ scharfe Kritik an den Bundesforsten, die ihn, wie er sagt, „seit Jahren peinigen“. Seit zwei Muren in den Jahren 2013 und 2014 das Gelände verwüsteten, würden die Bundesforste versuchen, ihn „mit gezielten Attacken zum Aufgeben zu bewegen“. Vogl warf damals den ÖBf und einer benachbarten Steinbruch-Gesellschaft vor, die Vermurungen mitverantwortet zu haben. Gestritten wurde um die Aufräumarbeiten, aber auch um anderes. Die Folge war letztlich der im Jahr 2017 abgeschlossene Vergleich. „Ich war durch Schmerzmittel stark beeinträchtigt, deshalb stimmte ich zu“, so Vogl. „Die Folgen konnte ich damals aber nicht einordnen.“
Veröffentlicht hat Vogl seine „Festschrift“, in der er neben den Bundesforsten auch Behörden und Politiker teils heftig kritisiert, auf der Website des von ihm gegründeten Vereins „Der Schwarze Schwan – Rechtshilfeverein für von übermächtigen und marktführenden Unternehmen benachteiligten beziehungsweise geschädigten Personen und Unternehmen“
Karbach-Zukunft noch unklar
Mit der nunmehrigen Delogierung ist das Kultwirtshaus wohl bald Geschichte. Über aktuelle Pläne der Bundesforste für das Areal ist nichts bekannt.
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