HTL-Zukunftskongress „FutureConvent“ tagte im Toscana Congress
GMUNDEN. Gmunden wurde zum Treffpunkt für HTL-Klassen aus Oberösterreich und Salzburg und innovative Unternehmen: Rund tausend Teilnehmer trafen sich im Toscana Congress Gmunden, um von nachhaltiger Technik zu erfahren.
Die UNO-Ziele für Nachhaltigkeit standen im Zentrum des FutureConvent in Gmunden. Bei der ganztägigen Kombinationsveranstaltung aus Ausstellung, Networking und Konferenz für HTL-Klassen und innovative Unternehmen konnten die Schüler auch die nicht immer auf den ersten Blick sichtbaren gesellschaftlichen Dimensionen der Technik erfahren.
„Lust am Untergang“ in eine positive Richtung drehen
Unter den rund tausend Teilnehmern waren Schüler aus fast allen HTLs in Oberösterreich - von Vöcklabruck bis Braunau. Sie hörten unter anderem vom Keynote-Speaker Gerd Ganteför, emeritierter Professor für Clusterphysik an der Universität Konstanz, Spannendes zum Zusammenhang zwischen CO2-Emissionen, CO2-Konzentrationen und Durchschnittstemperatur. Die Betrachtung von CO2-Senken lasse hoffen, so Ganteför. Er sprach von einer grassierende „Lust am Untergang“, die in eine positive Richtung gedreht werden könne und weckte damit das Interesse der Schüler.
Von der digitalen Infrastruktur bis zur vertikalen Windturbine
Weitere Referenten waren Michael Fälbl, Senior Project Manager der Plattform Industrie 4.0, der die Wichtigkeit einer robusten und funktionalen digitalen Infrastruktur aufzeigte, und Elena Stelzig, Director of Innovation & Digitalization beim Circular Economy Forum Austria, die das innovative Potenzial der Kreislaufwirtschaft heraushob.
Inspirierend für die jungen Techniker war auch Michael Strudler, selbst HTL-Absolvent 2022 und Gründer von STR Strommer Strudler, der die von ihm erfundenen vertikalen Windturbinen vorstellte, die bereits mehrfach ausgezeichnet wurden.
Innovative Technologien für saubere Luft
Ebenfalls zu hören waren Simon Prüller, CEO des Green-Startups „2nd Cycle“, der über die Wiederaufbereitung gebrauchter PV-Module sprach, und Karin Föttinger, Leiterin der Forschungsgruppe Technische Katalyse an der TU Wien und Gründerin von „co2ol catalyst“, die zeigte, wie wichtig für die Energiewirtschaft und Industrie, speziell für die Chemie-, Stahl- oder Zementindustrie, die Verarbeitung von grünem Wasserstoff und CO2 zu Methanol ist.
Wie man mit Bakterien Polymere und Dünger erzeugen und dabei Stickstoff und CO2 aus der Luft holen kann, konnten die Besucher der Präsentation von Christof Winkler-Hermaden, Biobauer, GreenTec Pionier und CEO von Saphium Biotechnology, erfahren. Thomas Matthias Romm von forschen planen bauen ZT zeigte Beispiele, dass Klimareparatur mit Kreislaufwirtschaft in der Baubranche bereits in Ansätzen Realität ist.
Großes Interesse am Angebot der Aussteller
Die ausstellenden Unternehmen kamen mit anziehend gestalteten Ständen und Attraktionen und präsentierten nachhaltige Lösungen. Gerne wurde das E-Auto Audi Q4 e-tron der Porsche Holding von Besucher:innen ausprobiert und der Bagger-Simulator von PORR AG war ständig mit Schüler:innen besetzt. Der Beton Dialog Österreich mit seinen Mitausstellern, wie Oberndorfer und Habau bzw. Haba-Beton punkteten mit Muster-Beton-Mischungen zum Selbermachen. Fronius, eines der beachtlichsten Familienunternehmen Österreichs, welches schon 2022 am FutureConvent dabei war, verdoppelte seine Stand-Mannschaft, um die unzähligen Fragen der vielen interessierten Jugendlichen und Lehrer vor Ort beantworten zu können.
Beck Fastening begeisterte – genauso wie im vorigen Jahr - die Besucher mit fachkundigen Auskünften zum selbst entwickelten Holznagelsystem und interessanten Geräten zum Ausprobieren. Hahn Automation zeigte ein E-Kart sowie einen kollaborativen Roboter zum Ausprobieren. Wie aufregend Forschung sein kann, zeigte LCM Linz Center of Mechatronics. Am Stand von HAI Hammerer Aluminium Industries konnten die Schüler den Pressvorgang, wie er tagtäglich in der Extrusion stattfindet, anhand einer Simulation mittels vor Ort gebackener Kekse erforschen.
Bosch konnte im Sinne des deklarierten Mottos: „Bei uns bist du Teil zukunftsweisender Innovationen - und trägst so dazu bei, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern“ die Jugendlichen inspirieren. Die ÖBB ist nicht nur Anbieter von grüner Mobilität, sondern auch das größte Klimaschutzunternehmen Österreichs. Am ÖBB-Stand konnten die Schüler:innen Informationen zu aktuellen ÖBB-Projekten und technischen Neuerungen erfahren. Am Stand der Energie AG Oberösterreich konnten sich die Schüler:innen ganz genau über grüne Energie informieren.
Fachhochschulen präsentierten ihr Angebot
Auch die Fachhochschulen FH Oberösterreich und FH Salzburg präsentierten die Nachhaltigkeits-Schwerpunkte in ihren Studiengängen. Die Spezialprogramme, wie das Girls Networking der MINTality Stiftung, sowie „Diplomarbeiten für die Welt“ in Kooperation mit „Jugend eine Welt“ rundeten das Programm ab.
Neuauflage im Jahr 2024 geplant
„Inspiration und Begeisterung für nachhaltige technische Lösungen im Sinne der UN-Nachhaltigkeitsziele standen am FutureConvent im Vordergrund. Das große Interesse der HTL-Schülerinnen und -schüler war überwältigend, daher wurde der Folgetermin im nächsten Jahr mit 13. November 2024 bereits fixiert“, fasst Sylvia Foissy, Veranstalterin des FutureConvents, zusammen.
Nähere Informationen: www.futureconvent.at
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