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Von Großbrand bis Stierjagd - 100 Jahre FF Schlüßlberg in Buchform

Sabrina Lang, 22.08.2019 13:45

SCHLÜSSLBERG. Die Feuerwehr Schlüßlberg feiert heuer ihr 100-jähriges Bestehen. Grund genug um ein bisschen in der Geschichte der Wehr zu stöbern. Aus einem kleinen Blick in die Vergangenheit wurde ein 512 Seiten starkes Buch in dem Autor Georg Irkuf, in akribischer Genauigkeit, kleine und große Meilensteine der Florianis aus Schlüßlberg und darüberhinaus beschreibt.

  1 / 4   1955: (1. Reihe, v.l.) Matthäus Marihart, Kommandat Franz Hattinger, Matthias Baumgartner, Bezirkskommandant August Aumer, Franz Heher,; 2. Reihe v.l. Johann Weber, Wilhelm Gruber, Robert Zweimüller und Franz Malzer. Foto: Archiv

50.000 Fotos aus der Gemeinde, 40.000 Bilder von den Feuerwehren, dazu kommen Protokollbücher, Fotoalben, geschichtliche Dokumente - im Haus des Schlüßlbergers Georg Irkuf lebt ein großes Stück Heimatgeschichte. Er liebt den Blick in die Vergangenheit, sich mit der Geschichte seiner Gemeinde zu beschäftigen. Aus dieser Leidenschaft entstand vor zwei Jahren gemeinsam mit seinem Nachbar Johann Demelmair das Schlüßlberger Heimatbuch. „Ich mache es, weil mich die Geschichte einfach fasziniert“, so Irkuf.

Vom ersten FF-Ausflug bis zum ersten Einsatz

Mit erneuter großer Mithilfe von Demelmair und Susanne Adlesgruber, die die Rechtschreibkorrektur übernahm, entstand jetzt eine große Chronik anlässlich des 100-jährigen Bestehens der FF Schlüßlberg. „Ich wollte anlässlich des Jubiläums eine geschichtliche Zeitreise des Feuerwehrwesens von der Römerzeit bis heute wagen“, erzählt Irkuf. „Das Buch ist aber nicht nur für Feuerwehrmitglieder sondern für die gesamt Gemeindebevölkerung interessant“, meint der Autor, der selbst seit 43 Jahren bei der FF ist. Von der ersten Übung bis zum ersten Einsatz, dem Parkfest mit 1.500 Besuchern, dem ersten Zeughaus oder dem ersten FF-Ausflug sind alle Daten vorhanden und beschrieben. So hatte die Schlüßlberger Wehr ihren ersten großen Einsatz 1922, ein Großbrand beim Weinberger am Hiererberg. Die erste Motorspritze wurde 1927 angeschafft und das erste motorisierte Fahrzeug für die Schlüßlberger hielt 1950 Einzug.

Zug entgleist - größter technischer Einsatz

Der größte technische Einsatz war 1998 zu absolvieren, als im Gemeindegebiet ein Güterzug mit gefährlichen Stoffen entgleiste. Irkuf hat sich auch bemüht, die Zeit der Feuerwehr zwischen 1939 und 1945 darzustellen. Während des Zweiten Weltkrieges würde es kaum Aufzeichnungen geben. „Mir war wichtig auch jene FF-Kameraden zu erwähnen, die im Krieg gefallen sind oder vermisst wurden, denn auch sie haben ihren Beitrag geleistet“, so Irkuf. Die 100-jährige Geschichte der FF Schlüßlberg prägte neben Brand- und technischen Einsätzen auch so manch Kurioses. Wie die Welser Zeitung berichtete rückte man 1994 zu einer Stiergjad in Dingbach aus. Das Tier war bei Verladearbeiten eines Fleischhauers ausgebüxt. Man versuchte das Tier flußaufwärts bis zur Wehr in Schlüßlberg zu treiben, und mit einem Seil einzufangen. Doch das Tier machte kehrt, riss FF-Mann Markus Bauer mit und zog ihn am Seil durch die Trattnach. Der Ausreißer trabte weiter und verschanzte sich zufälligerweise im FF-Haus. Bauer schloss die Tore, packte den Stier bei den Hörnern und brachte den Stier so zu Fall. Das Tier war überwältigt und wurde vom Fleischhauer abgeholt.

Präsentation des Feuerwehrbuches der FF Schlüßlberg

am 12. September um 19.30 Uhr im Kultursaal der Marktgemeinde

Jubiläumsfest der FF Schlüßlberg:

Samstag, 21. September und Sonntag, 22. September


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