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25 Jahre Morgentau Biogemüse GmbH: Österreichs erste Biolebensmittelmarke

Rafael Haslauer, 17.07.2018 10:14

HOFKIRCHEN. 1986 hat Biobauer der ersten Stunde Christian Stadler, damals 18 Jahre jung, seine Eltern überzeugt, ihren Hof von konventioneller Getreideerzeugung auf Bio-Produktion umzustellen, damals wie heute im doppelten Sinne eine Pionierleistung. Der „junge Wilde“ setzte alles daran, in der Königsdisziplin des Ackerbaus, dem Biogemüseanbau, Erfolg zu haben. 

Biopionier Christian StadlerFoto: Morgentau_ Pürstinger
Biopionier Christian StadlerFoto: Morgentau_ Pürstinger

Dieser stellte sich rasch ein. „Das erste Biogemüse im österreichischen Handel in den frühen 1990ern war von uns“, so Stadler, der sich von Beginn an für nachhaltige Landwirtschaft eingesetzt hat. Anfang der 1990er war er der erste und einzige Biogemüseproduzent, der die damals nachgefragten großen Mengen von 150 Tonnen für Supermärkte in der gewünschten Bio-Qualität liefern konnte. „Wir haben in den Anfangsjahren des Biobooms die Qualität und den Mengenbedarf für den Handel bewältigt und uns als verlässlicher Partner etablieren können. 150 Tonnen war damals eine Riesenmenge“, so Stadler.

25 Jahre Patentanmeldung Morgentau

Im Juli 1993 hat der junge „Biobauer der ersten Stunde“ das Patent für seine Marke Morgentau – Österreichs erste Biolebensmittelmarke – angemeldet. „Ab 1995 haben wir dann praktisch alle österreichischen Supermarktketten beliefert: Meinl, ADEG, Billa, Konsum und Pfeiffer Uni Markt“, so Christian Stadler. Heute ist sein Unternehmen Morgentau Biogemüse GmbH, ein Vorzeige-Biobetrieb, Österreichs größter Biogemüseproduzent-, Verpacker und Vermarkter.

Umsatzsteigerung

Mit 81 Mitarbeitern (davon 40 Saisonkräfte) produziert Stadler rund 4.500 Tonnen Biogemüse und erwirtschaftete 2017 rund 9,1 Millionen Euro Umsatz - zum Vergleich: 2016 waren es 7,7 Millionen Euro. Das unter dem „Label“ Morgentau Biogemüse GmbH produzierte hochwertige Biogemüse steht seit vielen Jahren für höchste Qualitätsstandards der kontrollierten biologischen Landwirtschaft. Zentrale Säulen des kontinuierlichen Erfolgs sind neben dem langjährigen Bioqualitätsvorsprung die langfristigen Partnerschaften mit dem qualitätsbewussten Lebensmittelhandel (SPAR, mpreis, Unimarkt, EDEKA, Billa, den“s) und mit langjährigen Biohandelspartnern.

Morgentaugärten

Ebenso hat sich Christian Stadler auf die Entwicklung nachhaltiger agrarökonomischer Projekte wie die Morgentaugärten – Österreichs größtes Bio-Selbsterntegärten-Projekt auf insgesamt neun Hektar mit 15 Morgentaugärten mitten in der Stadt:  Linz, Wels, Steyr, Enns, Leonding, Traun und heuer neu Graz. Über 630 urbane Hobbygärnter „stehen“ auf selbstgezogenes Biogemüse.

Biokompetenz

Wurden Mitte der 1980-er Jahre die Bioszene-Vorreiter noch als „Freaks“ belächelt, kann die Biobranche heute auf hohe Akzeptanz und stabile Zuwächse verweisen. „Mich hat das 'Belächeln' der Anfangsjahre eher angespornt und ich habe immer viel experimentiert. Im Laufe der Jahre kamen alte vergessene Gemüseraritäten wie zum Beispiel die Biopastinake dazu, dann die Rüben“, sagt Stadler, der schon immer auf Innovationen gesetzt und als Vorreiter der Branche Trend initiiert hat.

Erfolge durch Know how- und Kompetenz-Vorsprung

Der Kompetenzvorsprung, die hohen Qualitätsansprüche und die über 30-jährige Bio-Erfahrung werden durch das zunehmende Konsumentenbewusstsein für gesunde regionale Lebensmittel und durch den steigenden Gemüseverbrauch positiv unterstützt. Dem tragen auch die steigenden Produktionsmengen und die Umsätze kontinuierlich Rechnung. Der Zuwachs wird durch Mengenwachstum, vor allem Biopastinake, Bio-Peterwurzel und Bio-Rübensortiment, Biosüßkartoffel, Bioerdäpfel, Biozuckermais, aber auch das durch das Biogemüse-Kochen erreicht. Auch 2018 möchte Stadler weiterhin kontinuierlich wachsen und sein Sortiment konsequent ausbauen. „Rund zehn Prozent Umsatzwachstum können wir erfahrungsgemäß jährlich zulegen, auch heuer sind wir mit bisher 14 Prozent bereits sehr gut im Plan“, so Stadler.

Bio-Kernaussagen

„Es braucht einfach viel Kompetenz, Enthusiasmus, Überzeugung, Erfahrung und auch viel Leidenschaft, weil man es aus tiefster persönlicher Überzeugung immer besser machen möchte als die Richtlinien. Dazu zählen wir uns, ich habe meinen Betrieb 1986 auf Bioanbau umgestellt - nach viel Überzeugungsarbeit bei meinen Eltern. Es gibt den 'harten Kern' jener Biobauern, zu dem ich mich zähle, die aus voller Überzeugung Biolandwirtschaft meist schon viele Jahre, Jahrzehnte betreiben, die ihre Betriebe natürlich auch wirtschaftlich führen müssen, aber bei denen die Sache, die Verantwortung, das Echte wie die Bodenqualität und die 'Urkraft' der Lebensmittel im Vordergrund stehen“, sagt Stadler abschließend.


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