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1994 Braunbär Nurmi setzt Bezirk Kirchdorf in Angst und Schrecken

Tips Jugendredaktion, Elke Kerbl, 29.08.2016 11:04

Jugendredaktion REGION KALKALPEN. Vor der Jahrtausendwende wurden einige Braunbären ausgewildert. Einer von ihnen war „Problembär“ Nurmi.

Foto: Weihbold
Foto: Weihbold

Nurmis Lebensraum befand sich in den Kalkalpen, sowie im Ötscherbiet und im Mariazellerland. Im Gegensatz zu den meisten anderen seiner Gattung, war Nurmi nicht menschenscheu. Sein Futter suchte er in Nähe von Bauernhöfen wo er zum Leidwesen der Bevölkerung auch Schafe riss.

Proteste und Gegenproteste wurden laut. Kinder sollten nicht mehr ins Freie, der Tourismus erlebte einen Rückgang von ungefähr 10 Prozent und in Oberösterreich wurde das Bundesheer zur Hilfe gefordert. Jörg Haider zeigte sich als Tierfreund und gewährte Nurmi Exil im Bärental in Kärnten.

Am 1. April 1994 war Günther Kerbl, wohnhaft in Steyrling, mit den Tourenschiern zur Steyrerhütte am Kasberg unterwegs. Am Rückweg wurde er auf eine Spur im Schnee aufmerksam. Er besorgte sich Gips, um einen Abdruck zu gießen und nahm den Fund mit nach Hause. Nach nur kurzer Zeit wurde Hans Peter Sorger, vom WWF Schladming, auf ihn und seinen Tatzenabdruck aufmerksam. Herr Sorger brachte den Abdruck in ein Labor in Schladming, wo festgestellt wurde, dass es sich um eine Spur von Nurmi handelte.

Den ganzen Sommer über streifte Nurmi durch Österreich sowie Bayern. Anfang Herbst wurde der Bär für den Abschuss freigegeben. Am 11. Oktober 1994 wurde Nurmi vermeintlich, im Almtal, erlegt und präpariert ins Jagdmuseum Hohenbrunn bei St. Florian gebracht.

Da erst ab 2000 Bärenspuren genetisch untersucht werden, wurde erst sechs Jahre nach dem Abschuss des Bären herausgefunden, dass es sich bei dem Präparat in St. Florian um den harmlosen „Grünauer Bär“ handelte. Dennoch erlitt Nurmi ebenfalls 1994 das tragische Schicksal von österreichischen Bären. Er wurde im Ötschergebiet erlegt und in einer niederösterreichischen Tierkörperverwertung entsorgt.


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