Österreichs Skicrosser trainieren am Skiteppich in Windischgarsten
WINDISCHGARSTEN. Die bevorstehende Skicross-Saison hat für das rot-weiß-rote Team des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) offiziell begonnen. Einen Teil ihres intensiven Konditionstrainings absolvierten die ÖSV-Athleten auf dem indoor Skiteppich der Skimittelschule Windischgarsten.
Das Bild, dass die ÖSV-Skicrosser bei ihrem dreitägigen Trainingsaufenthalt in Windischgarsten lieferten, hätte in einem Hitzesommer wie diesem nicht absurder sein können: Ausgerüstet mit Skischuhen, Miniskiern und Helm absolvierten sie verschiedene Skitechnik-Übungen auf dem Skiteppich der Skimittelschule Windischgarsten – einem endlos rollenden Förderband, dessen Neigung und Geschwindigkeit variabel einstellbar sind. Bei diesem Trainingskurs war auch eine starke „OÖ-Abordnung“ vor Ort: Die Skicrosser Daniel Traxler aus Spital am Pyhrn, Christina Födermayr aus Utzenaich (Bezirk Ried im Innkreis) und Johannes Rohrweck aus Grossraming (Bezirk Steyr Land) trainierten gemeinsam mit ihren ÖSV-Kollegen aus ganz Österreich auf dem schneeweißen Förderband im Untergeschoss des Jutels.
Vorbereitungen für das Schneetraining im September
„Im Rahmen des Konditionskurses nutzen wir die technische Weiterentwicklung der Skitechnik und die Möglichkeit, am Skiteppich in Windischgarsten zu trainieren. Hier am Skiteppich können wir mit den Athleten Knotenpunkte herausarbeiten und an Fehlerquellen arbeiten. Kurzum: Wir bereiten uns schon intensiv auf das kommende Schneetraining im September vor und stimmen uns für die Saison ein“, erklärt Markus Gutenbrunner. Der Liebenauer (Bezirk Freistadt) ist seit Juni der neue Sportliche Leiter des ÖSV-Skicross-Teams.
Heimische Trainer-Kompetenz mit Dominik Fuxjäger
Unterstützung und Know-How holten sich der ÖSC-Skicross Headcoach Lukas Inselsbacher und die anderen Weltcup-Trainer mit Dominik Fuxjäger. Der Roßleithner ist Gruppen-Trainer für die alpinen Nachwuchssportler an der Skimittelschule Windischgarsten und erfreut, „dass auch die, die technisch schon viel weiter sind als unsere Kinder, den Skiteppich nutzen und zu schätzen wissen.“ Denn die hohe Qualität, die beim Trainieren auf dem Skiteppich erzielt werden könne, sei nicht zu unterschätzen: „Man hat hier wirklich Laborbedingungen: Es können die Neigung und Geschwindigkeit genau eingestellt werden. Auch bekommt man extrem viele Wiederholungszahlen zusammen, die es auf einer normalen Piste so nicht gibt“, erklärt Fuxjäger.
Skicrosser Daniel Traxler: „Ich bin wieder zurück“
Einer der ÖSV-Athleten hatte bei dem dreitägigen Konditionstraining in Windischgarsten einen besonderen Heimvorteil: Die Heimatgemeinde von Daniel Traxler liegt nur acht Autominuten entfernt. Seine Heimatgemeinde Spital am Pyhrn war es auch, in der er sich zeitweilig von seinem Bandscheibenvorfall erholte. Aufgrund seiner Verletzung verpasste er die vergangene Olympia-Saison 2021/22, ist jetzt aber wieder „back on track“: „Ja, jetzt bin ich wieder zurück und körperlich wieder fit. Die nächsten Schritte sind jetzt, mich an das Ganze wieder heranzutasten und bald wieder auf Schnee zu kommen“, sagt der Spitaler, der, so bald es geht, wieder „vorne mitfahren“ möchte. Die Weltmeisterschaft in Bakuriani 2023 ist dabei sein großes Ziel.
Der 28-Jährige hat sich seit seinem 18. Lebensjahr dem Skicross verschrieben. Ob die Leidenschaft nach über zehn Jahren noch so stark ist wie zu Beginn der Karriere? „Ja, schon. Jetzt, wo ich wieder zum Schnee komme und auf den Skiern stehe bin ich wieder richtig motiviert. Da brennt noch immer das Feuer.“
21-jährige Christina Födermayr will für Olympia-Medaille 2026 „alles geben“
Motiviert in die Saison startet auch die 21-jährige Christina Födermayr aus Utzenaich. Nach einer coronabedingten Pause habe sie im Sommer wieder gut durchstarten können. Ihre Ziele für den Winter 2022/23: „Verletzungsfrei bleiben, das Können vom Training im Rennen umsetzen, mich an meine Grenzen heran tasten und das Beste aus mir herausholen.“ Auch die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2026 habe sie schon als Ziel vor Augen: „Das wird eine coole Olympiade in Italien, da würde ich auf jeden Fall gerne dabei sein. Ich werde alles dafür geben, dass sich dann vielleicht auch eine Medaille ausgeht“, sagt die 21-Jährige.
Johannes Rohrweck ist Teil des Skicross-Nationalteams in der Saison 2022/23
Auch für Johannes Rohrweck aus Großraming sei das bisherige Sommertraining sehr gut gelaufen. „Wir haben bisher gute Arbeit geleistet. Ich bin recht zufrieden“, erzählt der 31-Jährige. Sein großes Ziel für den kommenden Winter? „Dass wir den Gesamtweltcup gewinnen. Natürlich gehört zu so einem Sieg viel dazu und man kann es nicht erzwingen, aber ich würde es als realistisch abstempeln“, sagt der Großraminger.
Die Saison für die ÖSV-Skicrosser hat mit diesem Konditionstraining in Windischgarsten also gestartet. Tips wird darüber berichten, wie die weiteren Trainings der heimischen Skicrosser verlaufen und ob die Profi-Wintersportler ihre gesteckten Ziele erreichen.
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