Frauen verdienen im Bezirk Kirchdorf um mehr als ein Viertel weniger als Männer
BEZIRK KIRCHDORF. Der AK-Frauenmonitor 2024 liegt vor und zeigt: Arbeiterinnen und weibliche Angestellte aus dem Bezirk Kirchdorf verdienen um rund 26 Prozent weniger als die männlichen Beschäftigten im Bezirk. Teilzeit und schlecht ausgebaute Kinderbetreuung und Kinderbildung sind nur zwei Gründe dafür. Denn selbst bei ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung verdienen Frauen um fast 20 Prozent weniger als Männer.
Für die ungünstige Einkommensentwicklung sowie den hohen Unterschied zum Männerverdienst spielt Teilzeit eine wesentliche Rolle. Lediglich 43,3 Prozent aller unselbständig beschäftigten Frauen im Bezirk Kirchdorf haben einen Vollzeitjob. Das heißt umgekehrt: Fast sechs von zehn Frauen aus dem Bezirk arbeiten Teilzeit.
Arbeiterinnen verdienen im Bezirk Kirchdorf 2.582 Euro brutto im Median pro Monat, also die Hälfte verdient mehr, die Hälfte weniger. Weibliche Angestellte verdienen 2.874 Euro.
Vollzeitbeschäftigte Frauen arbeiten bis Jahresende gratis
Der Equal Pay Day fiel im Bezirk Kirchdorf heuer auf den 22. Oktober. Ab diesem Datum arbeiten vollzeitbeschäftigte Frauen im Vergleich zu Männern statistisch betrachtet gratis. Oberösterreich liegt hier im Bundesländervergleich vor Vorarlberg auf dem vorletzten Platz. In Kirchdorf ist der Unterschied zwischen den durchschnittlichen Männer- und Fraueneinkommen etwas kleiner.
„Abgesehen vom Faktor Teilzeit ist die Einkommenslücke nur zu einem geringen Teil durch Unterschiede in der Ausbildung zu erklären. Wir setzen uns daher dafür ein, dass Frauen in unserem Bundesland die gleichen Chancen wie Männer erhalten und gleichgestellt werden. Dringend notwendig sind ein umfassender Ausbau der Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen sowie der Pflege, gleiche Bezahlung für gleichwertige Arbeit sowie effektive Maßnahmen für Pensionsgerechtigkeit. Hier braucht es unter anderem einen Aufwertungsfaktor bei den Beitragsgrundlagen der Frauen, durch den die Benachteiligungen in der Arbeitswelt nicht gänzlich in die Pension übertragen werden“, so AK-Präsident Andreas Stangl.
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