Sonderausstellung im Stift Kremsmünster zeigt die Aufbauarbeit in der Mission Barreiras
KREMSMÜNSTER. Im Kaisersaalfoyer des Stiftes Kremsmünster gibt es bis Ende September die Ausstellung „50 Jahre Mission in Brasilien“ zu bestaunen. Die Sonderausstellung würdigt die Aufbauarbeit der Patres von Kremsmünster und der Schwestern von Steinerkirchen in der Mission Barreiras.
„Kirche ist immer missionarische Kirche. Die Kirche ist nur Kirche Jesu Christi, wenn sie missionarisch ist. Hier bei uns und wenn sie hinausgeht in andere Länder, wie Mitbrüder aus unserer Gemeinschaft damals 1970. Durch diesen Einsatz haben aber auch wir vieles gelernt. Mission ist keine Einbahn“, erzählt Abt Ambros Ebhart bei der Eröffnung der Sonderausstellung. „Diese Ausstellung ist eine Würdigung des Einsatzes unseres Klosters und der Benediktinerinnen von Steinerkirchen in diesen fünfzig Jahren, eine Erinnerung zurück, und so lebt dieser missionarische Gedanke in unseren Herzen weiter. Barreiras ist, auch wenn jetzt keine Mitbrüder unserer Gemeinschaft dort sind, die Partnerdiözese. Es gibt Bindung und Verbindung. So werden wir auch weiterhin Projekte unterstützen, wie. jetzt die Renovierung des Bildungshauses Sao Bento“, führt Abt Ambros weiter aus. An beeindruckende Tage mit Bischof Richard Weberberger bei seinem Besuch in der Diözese Barreiras 2008 erinnert sich Abt Ambros: „Bischof Richard zeigte mir von einer Anhöhe die Stadt Barreiras und sagte: „Ich errichte jetzt die sechste Pfarre“. Er hat immer geschaut, wie sich diese Stadt entwickelt und hat dafür gesorgt, dass die Kirche pastoral und sozial gleich präsent ist.“
Zur Geschichte der Mission in Barreiras
„Vor fünfzig Jahren stiegen drei Benediktiner von Kremsmünster aus dem Schiff, das sie nach Brasilien brachte und fuhren dann eintausend km weiter landeinwärts bis zur Stadt Barreiras in der Diözese Barra im Bundesstaat Bahia. Nach einigen Monaten kamen auch Schwestern aus Steinerkirchen zur Unterstützung dieser neuen Mission. Das Stift stand gerade in der Vorbereitung seines 1200-Jahr-Jubiläums und wollte nicht noch eine Jubiläumskirche bauen. Man wollte vielmehr als „lebendige Steine“ beim Aufbau einer jungen Kirche helfen“, erzählt Christian Mayr: „Die Pfarre Barreiras hatte damals ca. 33.000 km², aber nur etwa 15.000 Einwohner. Die drei Patres leisteten eine schwierige und gute Arbeit, schieden allerdings nach drei Jahren aus ihrem priesterlichen Dienst. Das Stift Kremsmünster gab nicht auf und entsandte Richard Weberberger in die Mission, der dann 1979 der erste Bischof der neugegründeten Diözese Barreiras wurde. Es folgten weitere Patres und Schwestern, und so wuchs Barreiras im Glauben sowie kirchlichen und sozialen Strukturen.“
Kirche aus lebendigen Steinen
Mit dem Entschluss 1970 in die Mission zu gehen, wollte man eine Tradition fortsetzen: Als Dank für das 900-jährige Bestehen des Klosters wurde 1677 die Marienkapelle errichtet, dann 1777 die Kirche Heiligenkreuz und 1877 die Kirche in Bad Hall. Im Hinblick auf das 1200-Jahr-Jubiläum wollte man dann eine Kirche aus „lebendigen Steinen“ bauen. So ist das Projekt entstanden, eine Missionspfarre zu übernehmen. Letztlich ist die Entscheidung für die Diözese Barra im Nordosten Brasiliens gefallen. Die Seiten des Kapitel-Protokolls über die Abstimmung für diesen Missionseinsatz liegen in einer Vitrine zur Einsicht auf. Die Sonderausstellung läuft bis 30. September und ist täglich von 8.00 bis 16.30 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist kostenlos.
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