Große Schacht-Rettungsübung im Kraftwerk Ottensheim-Wilhering
WILHERING/OTTENSHEIM. VERBUND, Österreichs führendes Wasserkraftunternehmen, hat im Rahmen der Revision der Maschine 2 gemeinsam mit den örtlichen Einsatzkräften eine Personenrettungsübung aus einem Schacht geübt. Die sehr große Rettungsübung trainiert die Rettungskette und das Zusammenspiel der Einsatzkräfte.
Insgesamt nahmen fünf lokale Feuerwehren - Edramsberg als führende Feuerwehr, Wilhering, Schönering sowie die Feuerwehr-Stützpunkte für die Höhenrettung Axberg und Alkoven als auch das Rote Kreuz Wilhering - an der Großübung teil. Rund 70 Personen beteiligten sich aktiv an der Übung.
Übungsannahme war, dass im Zuge von Revisionsarbeiten an einer Turbine zwei Personen in einen etwa zwölf Meter tiefen Schacht gestürzt sind, und dabei schwer verletzt wurden. Zu diesem Zweck wurden zwei Übungspuppen jeweils in der Bulb der Turbine und in der Generatorkuppel platziert. Gegen 17 Uhr wurde durch das anwesende Betriebspersonal der „Notruf“ abgesetzt. Kurz darauf alarmierte die O.Ö. Landeswarnzentrale die Feuerwehren Edramsberg, Schönering, Wilhering, die Höhenretter-Stützpunkte der Feuerwehren Alkoven und Axberg sowie das Rote Kreuz Wilhering mit den Alarmstichworten „Personenrettung – zwei Personen in zwölf Meter tiefen Schacht gestürzt“. Die ebenfalls alarmierte Zentralwarte Donau verständigte den Bereitschaftsdienst der VERBUND Hydro Power.
Bei Eintreffen der Feuerwehr wurde der Einsatzleiter durch das Betriebspersonal vorbildlich eingewiesen. Während der Lageerkundung trafen neben den weiteren Einsatzkräften des Pflichtbereiches Wilhering auch die Höhenretter-Gruppen Alkoven und Axberg ein, die wiederum unverzüglich mit der Rettung der beiden verletzten Personen starteten. Während die erste Person mittels Drei- bzw. Vierbein und einem Flaschenzug aus dem Schacht geborgen und dem Roten Kreuz zur weiteren Versorgung übergeben wurde, gestaltete sich die Rettung der zweiten Person etwas schwieriger. Aufgrund der lokalen Platzverhältnisse beim zweiten Schacht war eine Bergung wie bei der ersten Person nicht möglich. So wurde kurzerhand der vorhandene Hallenkran bzw. dessen Haken als Anschlagpunkt verwendet, und die Person dann mittels Korbschleiftrage aus der misslichen Lage befreit.
Training der Rettungskette
Die Einsatzkräfte zeigten sich nach Abschluss der Übung sehr zufrieden. Nicht nur die rasche Rettung, sondern auch die Zeitdauer von der Alarmierung bis zur Rettung der beiden Verletzten, d.h. bis zur Übergabe an die Sanitäter vom Roten Kreuz, erfolgte in beeindruckenden 45 Minuten.
Solche Übungen in den VERBUND-Kraftwerken gehören zum vorbeugenden Schutz vor Brand und Unfällen. Diese Trainings müssen regelmäßig erfolgen, um die Abläufe und das Zusammenspiel zu trainieren, damit wirklich im Ernstfall die Rettungskette funktioniert. Wichtig dabei ist, dass die Einsatzkräfte die Gebäudeinfrastruktur und -wege kennen und so rasch wie möglich agieren können, im Sinne von „jede Minute zählt“.
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