Versuch: Paschinger Magier wollen in Liezen Weltrekord knacken
PASCHING/ENNS/LIEZEN. Kartenkunst kennt man üblicherweise vom grünen Tisch – klein, flink und für das Publikum kaum durchschaubar. Die Paschinger Magier Michael und Claudia Late denken größer. Viel größer. Am 4. Oktober wagen sie im Einkaufszentrum ELI in Liezen einen spektakulären Versuch: den größten Kartentrick der Welt. Jede der drei Karten misst rund zwei Meter Höhe und über einen Meter Breite.
„Wir haben lange überlegt, wie wir auffallen können – und dann gesagt: Warum machen wir die Karten nicht einfach riesig?“, erzählt Michael Late. Aber: ein offizieller Guinness-Weltrekord ist kein Selbstläufer. Alle Schritte müssen akribisch dokumentiert werden, von der exakten Vermessung der Karten bis zur lückenlosen Videoaufnahme. „Man darf keinen Schnitt haben und braucht zwei bis drei unabhängige Zeugen“, erklärt Michael Late. Nur wenn alles formal korrekt abläuft, wird der Rekord anerkannt.
Die Fertigung der riesigen Spielkarten war eine Herausforderung für sich. Gemeinsam mit Geschäftsführer Thomas Hinterreiter von der Ennser Firma SigMA Werbetechnik GmbH entwickelten die Lates eine Lösung. „Einfach nur vergrößern funktioniert nicht, da stößt man auf viele Probleme. Die Mechanik musste komplett neu gedacht werden“, so Hinterreiter. Wochenlange Arbeit, gefräste Einzelteile und Feinarbeit an der Optik waren nötig, bis die Karten tatsächlich wie überdimensionale Spielkarten wirken – und dennoch stabil und handhabbar bleiben.
Magie trifft Teamarbeit
Für Michael und Claudia Late ist klar: Ohne Partner aus Handwerk und Technik wäre der Rekordversuch nicht machbar gewesen. „Es ist nicht so, dass man da einfach etwas bestellt und fertig. Wir haben viele Abende zusammengesessen, Ideen ausprobiert und wieder verworfen. Aber jetzt schaut es wirklich perfekt aus“, so Michael, der die lange, gute Zusammenarbeit mit der Ennser Firma besonders betont. „Wir dürfen mittlerweile seit zehn Jahren immer wieder unterstützen und sind froh, dass wir auch bei diesem spannenden Projekt wieder dabei sein dürfen“, so Hinterreiter. „Ich finde es einfach immer total lässig, wenn man die Tricks sieht. Und ein Weltrekord ist natürlich eine besonders coole Sache.“
Vor dem großen Finale erwartet das Publikum eine 60-minütige Zaubershow, ehe der eigentliche Rekordversuch startet. Beim Trick selbst handelt es sich um eine übergroße Version des klassischen „Findet die Dame“-Spiels – schlicht, aber wirkungsvoll. „Es geht nicht um eine perfekte Bühnennummer, sondern darum, dass es ein echter Trick ist, ausgeführt mit den größten Karten der Welt“, erklärt das Paar.
Erfolg auf internationalem Parkett gefeiert
Dass Michael und Claudia Late nicht nur in Liezen für Aufsehen sorgen, haben sie vor zwei Wochen in Tschechien bewiesen. Bei einem internationalen Magierfestival traten sie in einer Gala-Show an – und erreichten den zweiten Platz unter 13 Künstlern. „Wir haben dort auch unser neues rot-schwarzes Outfit präsentiert, das sofort eine andere Wirkung entfaltet. Das hat großen Anklang gefunden“, berichten Michael und Claudia stolz.
Jagd nach Weltrekord als gemeinsamer Traum
Mit der Leidenschaft für die Zauberei und der besonderen Dynamik als Paar wollen die beiden nun auch ins Guinness-Buch einziehen. „Claudia hat einen unglaublichen Elan auf der Bühne, das sagen uns viele. Und am Ende zählt, dass man mit Herzblut dabei ist“, sagt Michael.
Dass der Weltrekordversuch im Einkaufszentrum stattfindet, hat einen klaren Grund: Es soll möglichst viel Publikum dabei sein. „Wenn viele Menschen zuschauen, macht das Ganze einfach mehr her – auch für die internationale Vermarktung“, erklärt Michael. Ob der Versuch am 4. Oktober in Liezen tatsächlich als Weltrekord anerkannt wird, entscheidet sich erst nach genauer Prüfung durch die Guinness-Organisation. Sicher ist schon jetzt: Die Besucher erwartet ein außergewöhnliches Spektakel, das man wohl so schnell nicht wieder sehen wird.
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