Paschings Vizebürgermeisterin alarmiert über Situation der Kinder
PASCHING. Am Freitag wurden in Linz-Land aufgrund des Anstiegs der Covid-19 Infektionen erneut Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen für zumindest eine Woche geschlossen. Die Paschinger Vizebürgermeisterin und Referentin für Familie, Jugend und Kindergarten – Tina Blöchl – appelliert, die Lebensumstände der Kinder in der Krise wahrzunehmen.
Die neuerliche Verschärfung der Maßnahmen inklusive der Schließung der Kinderbetreuungseinrichtungen stellt insbesondere berufstätige Eltern vor die Herausforderung eine Infektionsmöglichkeit in der Familie mit beruflichen Verpflichtungen – zum Teil mit dem damit verbundenen Risiko des Arbeitsplatzverlustes – abzuwägen. „Eigenverantwortung“ wie es von der Bildungsdirektion des Landes OÖ bezeichnet wurde. Es ist seit Monaten publik, dass die Viruserkrankung die Gesellschaft zumindest bis zur Freigabe eines Medikaments begleiten wird. Dennoch gibt es für Familien keine nachhaltigen Lösungen und Unterstützungsmaßnahmen.
Kinder besonders gefährdet
Und das obwohl Experten bereits aufgezeigt haben, dass der Lock-Down Familien vor enorme Belastungen stellt: Homeworking, Homeschooling, Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit, soziale Isolation und die Einschränkung der persönlichen Freiheit sind wesentliche Belastungsfaktoren, welche die Stabilität, Gesundheitssituation und leider zum Teil auch die Gewalteskalation in Familien verändert haben.
Kinder und Jugendliche sind in vielen Fällen Leidtragende. Es gibt viele Kinder, die in Folge der Pandemie an posttraumatischen Belastungsstörungen und Angstzuständen leiden. Viele Jugendliche haben den Anschluss an die Schule verloren und es gibt einen hohen Anteil an arbeitslosen Jugendlichen.
Tabuthema im Diskurs
Trotzdem werden diese psycho-sozialen Auswirkungen des Lockdowns speziell auf Kinder und Jugendliche in der öffentlichen Debatte kaum angesprochen. Dabei ist es wichtig, dass sich Erwachsene, insbesondere aber Entscheidungsträger damit auseinandersetzen wie es Kindern und Jugendlichen in dieser Krisenzeit geht und welche psychischen Auswirkungen diese Lebensphase auf sie hat. Diese Tatsachen sowie die Situationsbeurteilung der Experten führen durch die prognostizierte Dauer der Infektionskrankheit zu politischen Handlungsnotwendigkeiten.
Anderer Zugang gefordert
Hier sind unter Einbeziehung von Experten humane Alternativen zu den Schließungen von Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen zu entwickeln, die eine Ausbreitung der Viruserkrankung dennoch verhindern. Bei der Auswahl von zukünftiger Covid-19 Maßnahmen sollte neben der Erhaltung der körperlichen Gesundheit, auch die psychische und soziale Gesundheit der Bevölkerung mitberücksichtigt werden.
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