Martina Lackner-Keil: Leondingerin mit Herzblut für Softball und Nachwuchs
LEONDING. Mit einer tiefen Leidenschaft für Softball setzt sich Martina Lackner-Keil nicht nur als aktive Spielerin, sondern auch als Trainerin und Funktionärin auf internationaler Ebene ein. Ob auf dem heimischen Softballfeld in Linz oder bei der Anfang September stattfindenden Europameisterschaft (EM) in den Niederlanden – sie kämpft unermüdlich dafür, den Softballsport in Österreich und darüber hinaus zu stärken.
Als die Leondingerin mit dem Kunstturnen aufhörte, war der Weg zum Baseball nicht weit. Inspiriert von Bambam, der Figur aus der Zeichentrickserie „Familie Feuerstein“, schnappte sie sich einen Schläger und wollte sich im Baseball ausprobieren. Doch schnell lernte sie, dass Mädchen in Österreich ab 13 Jahren Softball spielen. „Man kann die Basisfertigkeiten relativ schnell erlernen und somit macht es gleich von Anfang an Spaß“, erinnert sie sich an die ersten Schritte auf dem Softballfeld.
Besonders begeistert sie die Vielseitigkeit der Sportart, die nicht nur körperliche Fähigkeiten wie Werfen, Fangen, Laufen oder Schlagen fordert, sondern auch Taktik und Teamwork. Ein weiterer Aspekt, der ihr am Herzen liegt, ist die Inklusion: „Softball bietet Möglichkeiten für alle Menschen. Egal woher sie kommen, wie alt sie sind oder welche körperlichen Voraussetzungen sie mitbringen.“
Intensive Vorbereitung
Nach der Softballsaison 2023 legte Martina Lackner-Keil nur eine kurze Pause ein, bevor sie Mitte November wieder mit dem Kraft- und Athletiktraining im Olympiazentrum OÖ startete. Techniktraining gehört für sie fast täglich dazu, oft allein auf dem Softballplatz im Sportpark Lissfeld. Unterstützung bekommt sie dabei von ihrer Mutter, die ebenfalls bei den Witches Linz aktiv spielt. Der letzte Monat vor der Europameisterschaft ist für sie entscheidend: „Hier mache ich noch Finetuning in der Technik und stelle mich auf die Gegnerinnen ein.“ Ein weiterer wichtiger Baustein in ihrer Vorbereitung ist das mentale Training, das sie in den vergangenen zwei Jahren intensiviert hat. Um sich auf Großereignisse vorzubereiten, nutzt sie die Audiovisuelle Wahrnehmungsförderung (AVWF), die ihr hilft, in Stresssituationen klarer zu denken.
Klarer Fokus auf die EM
Für Martina Lackner-Keil ist die diesjährige EM etwas Besonderes – ihre 14. Teilnahme und doch bleibt das Gefühl, noch eine Rechnung offen zu haben. Das Format der EM, das seit 2021 eingesetzt wird, brachte sie und ihr Team trotz sieben Siegen und nur zwei Niederlagen beim letzten Mal nur auf Platz 14. Ein Ergebnis, das sie nicht zufriedenstellt. „Wir wollen in die Top 12 einziehen. Dazu müssen wir in der Gruppenphase gegen Schweden, Ungarn und Kroatien gewinnen“, so Lackner-Keil. Ihr Ziel ist klar: kämpfen bis zum Schluss und alles geben, um das Maximum herauszuholen.
Herzensprojekt Nachwuchs
Neben ihrer eigenen sportlichen Karriere ist Martina Lackner-Keil tief in die Nachwuchsarbeit involviert. Seit zwei Jahren hat sie es sich zur Hauptaufgabe gemacht, Baseball und Softball in Linz zu beleben. „Nur wenn man im Nachwuchs viel Zeit investiert und gut arbeitet, dann haben der Verein und die Sportarten Baseball und Softball eine Zukunft“, ist sie überzeugt. Ein Beispiel für ihr Engagement ist das U10-Baseballteam, das sie im Januar ins Leben rief und das bereits in der OÖ Liga spielt. Mit September erweitert sie das Angebot um ein U12-Baseballteam für 2025. Darüber hinaus arbeitet sie mit Schulen zusammen, um den Sport zu fördern, und bietet Kurse für Erwachsene an, um auch diese Zielgruppe für Baseball und Softball zu begeistern.
Auch international ist Lackner-Keil aktiv. Seit 2023 ist sie im Trainerteam für Finnland tätig und betreut dort die U18- und U22-Nationalteams als Headcoach. „In Finnland befindet sich Softball in den Kinderschuhen und es ist meine Aufgabe, ihnen besonders das Pitchen beizubringen“, erklärt sie. Als Athletensprecherin im Europäischen Verband WBSC Europe setzt sie sich zudem für die Interessen der Sportler ein.
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