Von Leonding bis zum Mitglied der Geschäftsleitung von Vodafone
LEONDING/WIEN. Berufliche Wege ergeben sich oft durch Zufall – jedoch auch immer mit zielstrebiger Arbeit und Engagement. Michael Jungwirth, geboren in Leonding, verschlug es mehr oder weniger durch Zufall in die Geschäftsleitung eines großen Telekommunikationsunternehmens in Deutschland.
Nach der Volksschule in Leonding besuchte Michael Jungwirth bis 1998 das Gymnasium Aloisianum in Linz und studierte anschließend Handelswissenschaften auf der JKU. Daraufhin kam er mit dem Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, Ludwig Scharinger in Kontakt, durch den er kurzerhand zum Direktionsassistenten wurde. Danach arbeitete er im Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, wo er unter anderem schon im Bereich der Telekommunikation zu tun hatte. Zunächst als Vorstandsassistent und dann als Abteilungsleiter für Strategische Vorstandsagenden und Koordination bei der Telekom Austria lernte Jungwirth alles im Bereich der Telekommunikation kennen. Dort war er von 2007 bis 2016 tätig und erlebte so die Zeit des Mobilfunk-Booms im Unternehmen mit.
Nicht lange überlegt
Hannes Ametsreiter, seit 2015 CEO von Vodafone Deutschland, war zuvor ebenfalls bei der Telekom Austria. Er bekam ein Angebot von Vodafone und kündigte seinen alten Job. „Wie die Tinte dann trocken war, hat er zu mir gesagt: ‚Ich geh zu Vodafone und du gehst mit!“, erzählt Jungwirth. Für den gebürtigen Leondinger war sofort klar, dass er dieses Angebot nutzen will, sagte zu und ist nun Teil der Geschäftsleitung von Vodafone Deutschland für die Themen Public Affairs, Regulierung, Externe Kommunikation und Nachhaltigkeit. Dankbar ist er seiner Frau für die Unterstützung und das Verständnis in diesem beruflichen Wechsel. Diese wurde zu diesem Zeitpunkt dazu noch schwanger – gemeinsam beschlossen die beiden jedoch, dass Jungwirth trotzdem zum deutschen Unternehmen wechseln wird.
Erfolgreicher Start
Die Väterkarenz konnte Jungwirth länger als ein Monat nutzen. Denn das deutsche Unternehmen nahm hier Rücksicht auf die Jungfamilie und bot dem frisch gebackenen Vater an, erst etwas später im Unternehmen anzufangen, als zuerst vorgesehen. Als Ametsreiter und Jungwirth dann zum Deutschen Mobilfunk Unternehmen wechselten, war dieses gerade wirtschaftlich am Schrumpfen. „Ich wusste aber genau, dass Hannes hier den Turnaround machen wird. Und das war dann auch so – innerhalb von nur zwei Quartalen“, erzählt Jungwirth.
Gartenhütte als Arbeitsplatz
Besonders stolz ist Jungwirth auf den Erfolg des Unternehmens, das modernste 5G-Netz Europas aufgebaut zu haben. Deshalb kommt für ihn ein erneuter Berufswechsel oder ein Austritt aus dem Unternehmen nicht infrage. „Ich habe nie das Gefühl, dass wir am falschen Weg sind“, betont Jungwirth, der mit Zuversicht in die Zukunft blickt. Wohnhaft ist Jungwirth trotzdem noch mit seiner Familie in Österreich, nämlich in Wien. Nach Düsseldorf oder zu anderen Vodafone-Sitzen in Deutschland fliegt Jungwirth nur einzelne Tage. Die meiste Zeit arbeitet er von Wien aus im Home-Office in seiner Gartenhütte – und kann so auch die meiste Zeit bei seiner Familie sein.
Heimatbezug
Zurück nach Leonding kommt Jungwirth für Familienbesuche wie etwa zu Weihnachten. Bezug zu Oberösterreich hat er jedoch auch durch Freunde aus der Studienzeit in Linz, mit denen er bei Heimatbesuchen gerne mal auf einen Kaffee ins Café Traxlmayr geht. Auch bei den Schwiegereltern in Wels schaut die Familie manchmal auf einen Besuch vorbei – dort hat seine Frau, die die Welser Möbel-Firma Maschik mit aufgebaut hat, auch immer noch eine Wohnung, die bei den Oberösterreich-Besuchen genutzt wird.
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