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Fliegerhorst Vogler - Von neuen Flugzeugen bis hin zur Drohnenabwehr

David Ramaseder, 13.03.2024 11:35

HÖRSCHING/OÖ. Der Militärkommandant von Oberösterreich, Dieter Muhr, gewährt Einblicke in die aktuelle Situation und die geplanten Entwicklungen am Fliegerhorst Vogler. Mit bevorstehenden Pensionierungen und der Aussicht auf modernes Gerät stellt sich die Frage nach der Personalsituation.

Militärkommandant OÖ, Dieter Muhr (Foto: Mario Berger)
Militärkommandant OÖ, Dieter Muhr (Foto: Mario Berger)

Muhr betont, dass der Fliegerhorst Vogler derzeit seine Aufgaben erfolgreich erfüllt, aber angesichts bevorstehender Neuerungen auch vor Herausforderungen steht. „Wir sollen bald neues Gerät erhalten, wie Transportflugzeuge, Düsentrainer, Hubschrauber, Drohnen und viele neue Fahrzeuge. Damit wir das bedienen können, werden wir einerseits umschulen müssen und zusätzliches Personal brauchen“, erklärt der OÖ Militärkommandant. Bundesministerin Klaudia Tanner setze sich zudem für höhere Entlohnungen und Prämien ein, um den Einstieg beim Bundesheer attraktiver zu gestalten.

Assistenzeinsätze bringen Herausforderungen

FPÖ-Landesparteisekretär und Wehrsprecher Michael Gruber weist darauf hin, dass das Bundesheer vor der Situation steht, sowohl Grenzeinsätze als auch Auslandseinsätze parallel durchzuführen und ortet hier eine Überlastung der Truppe. Für Muhr steckt hier ein wahrer Kern in der Aussage, da Assistenzeinsätze auf Anforderung von Behörden geleistet werden, die normalen Aufgaben jedoch weiter durchgeführt werden müssen. Jedoch könne in so einem Fall Unterstützung von anderen Bundesländern angefordert werden. „Auslandseinsätze sind immer eine Herausforderung. Wir bewältigen sie, weil die Truppe weiß, wann sie drankommt, sich darauf einstellt und viele Milizsoldaten mitgehen“, so Muhr. Er betont dabei die Bedeutung von innerem Zusammenhalt, Kameradschaft und der Unterstützung der Familien.

An Attraktivität gewonnen

Auf die Frage, ob Teiltauglichkeit ein sinnvolles Steuerungsinstrument für den Wehrdienst sein kann, erklärt Muhr: „Wir haben derzeit Krieg in Europa. Der Wehrdienst hat enorm an Stellenwert gewonnen und ist somit unvergleichlich geworden.“ Er betont die Wichtigkeit der Unterstützung für jene, die bereit sind, das Land zu verteidigen. „Etwa zwei Prozent der Stellungspflichtigen in Oberösterreich sind teiltauglich. Die meisten davon entscheiden sich für den Zivildienst. Diejenigen, die den Wehrdienst leisten, werden meist in der Verwaltung eingesetzt“, so der Militärkommandant. In Bezug auf die Öffentlichkeitsarbeit gibt Muhr an, dass bereits umfassende Informationsveranstaltungen stattfinden und Lehrer in Oberösterreich zusätzlich geschult werden.

Drohnenabwehr geplant

Muhr sieht die laufende Strukturreform als notwendig an und betont die Anpassung des Bundesheeres an die aktuelle geopolitische Lage. Im Zuge dessen informiert er auch über die geplante Stationierung der Drohnenabwehr ab 2026 in Hörsching. Zudem werden die vier neuen C-390 Embraer Transportflugzeuge auf dem Fliegerhorst ihre Heimat haben. „Die neue Werft, die Lager und das Abfertigungsgebäude für die Transportflugzeuge sind Teil der Planungen, genauso wie die Hangars, Lager und Gebäude, die für die angekündigten zwölf Stück Blackhawk Hubschrauber erforderlich sein werden. Dazu kommt die Infrastruktur für die geplanten Nachfolger der Saab 105, die als Advanced Jettrainer bezeichnet werden“, informiert Muhr.

Modernisierung als Trumpf

Auf die Frage nach der Attraktivität des Standorts für zukünftiges Personal antwortet Muhr klar: „Mit einem vernünftigen Angebot für den Wehrdienst, einer modernen Ausrüstung und der Anerkennung des Landes und seiner Bevölkerung brauche ich mir keine Gedanken wegen des Personals zu machen. Die Rahmenbedingungen für die Abhaltewirkung sind im Entstehen.“ Insgesamt zeigt sich, dass der Fliegerhorst Vogler vor wichtigen Veränderungen steht, die sowohl die Infrastruktur als auch das Personal betreffen. Die Modernisierung und die Sicherung des Verteidigungswillens Österreichs stehen dabei im Mittelpunkt.


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