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Tips Jugendredaktion, Franziska Heiß, 19.11.2015 17:49

Wien. Dieses Jahr fand die internationale Buchmesse BuchWien vom 12. bis 15. November  statt. Hier erzählt einer von den diesjährigen 40.000 Buchliebhabern über seine Erfahrungen, als sie am Samstag die Messe besuchte.

Als ich im Auto auf dem Weg nach Wien saß, stellte ich mir mehr als einmal die Frage, warum denn so etwas wie die Buchmesse immer in Wien sein muss und nicht mal in meiner näheren Umgebung sein kann. Aber als ich nach einigen Stunden endlich ankam und die Messehalle in Wien betrat, wurde mir klar, dass wir in Oberösterreich wahrscheinlich nicht einmal so eine große Halle haben.

Nichtsdestotrotz freute ich mich sehr auf die BuchWien. Vor dem Eingang sah man schon einen großen Stand mit – welch Überraschung – Büchern, die im Namen der Caritas für einen guten Zweck um wenig Geld verkauft wurden.

Nach einem kurzen Stöbern und dem Ticketkauf ging es dann auch schon los. Wie von einer großen, unsichtbaren Hand geführt, wurde man mit dem Strom der anderen Besucher in die Messe geschoben und fand sich kurze Zeit später in mitten von tausenden Stapeln Büchern wieder.

Völlig überfordert und orientierungslos steht man da, und weiß, dass man schnell den Eingangsbereich verlassen möchte, da man sonst von den nachdrängenden Besuchern wieder weiter geschoben wird.

Hat man sich für eine Richtung entschieden, prasseln links und rechts Buchtitel, Leseproben und Buchzubehör auf einen ein. Von nah und fern hört man Autoren, die stolz über ihre Bücher reden.

Nach einer Zeit hat man die Reizüberflutung jedoch einigermaßen im Griff und muss sich aber immer wieder daran erinnern, dass man nicht alle Bücher die einem gefallen kaufen kann und die selbst auferlegte Grenze, dass man höchstens mit einem Buch die Messe wieder verlassen möchte, nicht überschreiten wollte.

Freilich hätte man die Möglichkeit alles Erdenkliche zu erwerben, was aber ohne unbegrenztem Budget eher unwahrscheinlich ist.

Unter den vielen Ständen von den verschiedenen Verlagen fand jeder etwas. Es gab eigene Abteilungen für Fantasy – Bücher, Kochbücher, Kinderbücher, Geschichtsbücher, Comics und Bücher von verschiedenen Ländern in verschiedenen Sprachen.

Ein besonderes Highlight waren für mich auch die vielen Autoren, die bei einigen Verlagen hautnah anzutreffen waren und mit denen man ganz ungezwungen sprechen konnte.  Auf den verschiedenen Bühnen und im Literaturcáfe konnte man rund um die Uhr bei spannenden Diskussionen mit interessanten Personen zuhören und viel für sich selbst lernen.

Zwischendurch erinnerte man sich immer kurz daran, dass man auch nicht auf die lebenserhaltenen Dinge wie Essen und Trinken vergessen darf. Suchen musste man nicht lange. Als wir uns glücklich mit einem frischen Saft an einen freien Tisch setzten, dauerte es keine fünf Minuten bis sich ein netter älterer Herr zu uns gesellte. Es stellte sich heraus, dass er Autor war und bald auf der Messe sein neues Buch vorstellen würde. Begeistert von seiner Offenheit sprachen wir eine Zeit lang mit ihm über seine Erfahrungen als Autor und das Buch. Nach diesem netten Gespräch waren wir noch begeisterter. Man konnte einfach Leute ansprechen und mit ihnen über Bücher sprechen als gemeinsames Interesse.

Nach sechs Stunden Bücherwahnsinn mussten wir die Messe notgedrungen wieder verlassen, da sie schloss und die vielen Besucher wieder freundlich raus geschleußt wurden. Die gedachte Buchgrenze hatte eigentlich jeder von uns überschritten, doch das war nicht schlimm. Man sah beim hinausgehen keine traurigen Gesichter, höchstens ein paar leidende, weil es auch schon wieder vorbei war. 


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