Karikaturist Gerhard Haderer plant Schule des Ungehorsams
LINZ. Mit einer Schule des Ungehorsams will sich Gerhard Haderer wieder verstärkt dem gesellschaftlichen und politischen Geschehen in Österreich widmen.
Der Zeichner und Karikaturist Gerhard Haderer, der seit Ende des Vorjahres nicht mehr für die deutsche Zeitschrift „Stern“ tätig ist, plant dazu eine „Schule des Ungehorsams“. Diese sei „vereinfacht gesagt ein Aufruf an alle Menschen, die sich einmischen wollen, um die Gesellschaft mitzugestalten“.
Idee existiert seit mehreren Jahren
Die Idee zu dem Vorhaben existiere bereits seit „fünf oder sechs Jahren“, wie Haderer gegenüber der ORF-Sendung „Oberösterreich heute“ am Dienstag erläuterte. Jahrzehntelang habe er sich in seinen Cartoons mit Gehorsam auseinandergesetzt und „aufgestachelt“, eigene Gedanken zu entwickeln. Das nun auch „realistisch in einer Form einzulösen“, sei für ihn daher ein logischer Schritt.
Ungehorsam als „Rebellion“
„Versuchen wir doch, Ungehorsam in einer spielerischen Art und Weise für uns durchzudenken. Schauen wir mal, ob die Befehle, die da kommen vom Mainstream, alle wirklich gescheit sind, ausgeführt zu werden. Widersetzen wir uns vor allem all dem, was mit uns persönlich nichts zu tun hat“, erläuterte Haderer weiters.
Schule kommt in die Tabakfabrik
Umsetzen will er das Projekt in der Linzer Tabakfabrik, um dort die konstruktiven Kräfte des Landes zu bündeln. Es sei durchaus „auch ein demokratiepolitisches Projekt“, zeigte sich Haderer überzeugt. Gerade angesichts der Bundespräsidentenwahl im Vorjahr habe er gemerkt, dass er für seine Tätigkeit für den „Stern“ nicht mehr brenne. Die Konsequenz für ihn: „Weg mit dem 'Stern'. Ich möchte mich in Österreich umschauen, schauen was hier passiert und wieder da ein bisschen kräftiger zuschlagen.“
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