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"Klangmikado" mit Waltraut Cooper in der Landesgalerie Linz

Karin Seyringer, 15.11.2017 17:46

LINZ. Mit der Ausstellung „Waltraut Cooper. Licht und Klang“ wird in der Oö. Landesgalerie in Linz ein 1984 entstandenes digitales Werk Coopers, das „Klangmikado“, wieder belebt. Dazu werden neue Arbeiten der Linzer Künstlerin, die im Dezember einen runden, nämlich ihren 80. Geburtstag feiert, präsentiert. Die Ausstellung wird heute Abend, 15. November, feierlich eröffnet.

Die Künstlerin führte durch die neue Ausstellung Foto: Tips/Seyringer
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Das „Klangmikado“ entstand 1984, wurde 1987 von der Ars Electronica mit neuer Technologie ausgestattet, ging dann um die Welt und fiel schließlich einem Donau-Hochwasser in Coopers Atelier in Alturfahr zum Opfer. Nun haben Gerold Hofstadler und sein Team vom Ars Electronica Center die Installation authentisch rekonstruiert. „Das war uns sehr wichtig, wir sehen es als unsere Aufgabe, Dinge zu bewahren“, so Landesgalerie-Leiterin Gabriele Spindler.

Spiel mit den „Mikado-Stäben“

Im Wappensaal kann jetzt - so wie im oberen Geschoß bei der Ausstellung „Spielraum“ - gespielt werden. Sensoren im Tisch lösen durch die Alu-Streifen an den Mikadostäben aus und lassen Sequenzen aus einer Komposition von Gerhard E. Winkler erklingen, jeder kann beim Spielen seinen eigenen Klangteppich entwerfen.

Neue großformatige Arbeiten

Korrespondierend zum interaktiven Spiel schuf Cooper drei neue großformatige Arbeiten in Gelb, Rot und Blau. Sie drücken auf digitalisierte Weise, geklebt mit den gleichen Streifen, die auf den Mikadostäben verwendet werden, „Play“, „Love“ und „Live“ aus, „das könnte eine Lebensphilosophie von mir sein“, erklärte die Künstlerin lebhaft. Spindler betonte, man wolle auch die digitalen Arbeiten der weltweit vor allem für ihre Lichtinstallationen bekannten Österreicherin zeigen.

Biennale-Beiträge

Im zweiten Raum geht es um die Biennale-Beiträge Waltraut Coopers. Die studierte Naturwissenschafterin nahm bis 2016 viermal an der Leistungsschau in Venedig teil. In den neuen Arbeiten nimmt sie Bezug auf ihre Beiträge oder generiert aus Fotografien neue Werke, indem sie mit Bildern durch die Übersetzung in den binären Zahlencode Worte wie „Light“ und „Klang“ schreibt.

„Kunst und Wissenschaft waren für mich eh und je das höchste“, sagte Cooper. Sie möchte die Fülle vermitteln, welche die Welt bietet und Ästhetik sowie Zukunftsorientiertheit. „Die größte Herausforderung ist der Weltfrieden, darauf beruht auch meine Regenbogentrilogie“, wies die agile Künstlerin auf weitere Exponate hin. Sie legte Regenbogen in Form von beleuchteten Gebäuden über Österreich (1999 am Ende eines Jahrhunderts mit zwei Weltkriegen), über Europa (2004 als die EU zehn neue Mitglieder bekam) und 2015 weltweit, 70 Jahre nach dem Ende des Weltkriegs. Aufnahmen davon sind in der Landesgalerie zu sehen.

Pionierin der digitalen Kunst

Die Mathematikerin und Künstlerin Waltraud Cooper zählt zu den Pionierinnen der digitalen Kunst. Die Verwendung von Licht als künstlerisches Medium spielt in ihrem Werk eine zentrale Rolle. Die in Linz geborene Künstlerin findet seit mehreren Jahrzehnten internationale Beachtung und war mehrfach auf der Biennale Venedig vertreten.

Zu sehen bis Ende Jänner

Zu sehen ist die Ausstellung bis 21. Jänner 2018, alle Infos gibt's online unter www.landesmuseum.at


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