Theater Phönix bereitet sich auf die neue Saison vor: Fünf Premieren stehen am Spielplan
LINZ. Das Theater Phönix hat seinen Spielplan für die kommende Saison 2020/21 präsentiert. Fünf Premieren stehen am Programm, coronabedingt um eine weniger als ursprünglich geplant. Den Auftakt macht Friedrich Dürrenmatts „Der Besuch der alten Dame“ am 24. September. Probenstart ist im Phönix am 4. August.
„Am 12. März haben wird den Betrieb runtergefahren und dann eingestellt, es war für alle eine völlig neue Situation“, so Phönix-Leiter Harald Gebhartl. Durch Corona abgebrochen werden musste die laufende Produktion „Die Affäre Odilon“, gänzlich ausgefallen sind „So starb eine Partei“ und „Casting Tibor Foco“. „Teils in Homeoffice haben wir dazu einen Film gemacht, aber das war eher therapeutisch“, so Gebhartl. Nachgeholt werden können diese beiden Produktionen nicht mehr. „Wir haben ziemlich viele Gäste in den Produktionen, die nicht mehr verfügbar sind, und für die neue Saison haben wir für die neuen Gäste schon neue Verträge.“
22.000 Zuschauer durch Corona verpasst
Bis zum Shutdown haben 15.000 Zuschauer des Phönix in der vergangenen Saison besucht, ein starkes Plus von 18,6 Prozent im Vergleich zur Vorsaison, rechnet Geschäftsführerin Romana Staufer-Hutter vor. Bei gleichbleibendem Trend wären voraussichtlich 22.000 Zuschauer erreicht worden. Den Erlösentgang, 70.000 bis 85.000 Euro, kann das Phönix durch die Förderung aus der Kurzarbeit ausgleichen. „Finanziell sind wir liquide“, so Gebhartl.
Beim Budget für 2021 aber gebe es noch viele Unsicherheiten, drei Szenarien, je nach Corona-Situation und Lockerungsmaßnahmen wurden ausgearbeitet. Auch werden die Erlöse durch die maximal mögliche Auslastung sinken. „Sollte es bei 50 Prozent der Besucher als Dauerlösung bleiben, müssen wir überlegen, wie wir die Tribüne, wenn finanziell möglich, umbauen können“, so Gebhartl und Staufer-Hutter.
Neuer Spielplan um eine Produktion gekürzt
Fünf Premieren gibt es in der Phönix-Saison 2020/21, dazu kommen Wiederaufnahmen und Gastspiele.
Die erste Premiere wird am 24. September gefeiert, mit Friedrich Dürrenmatts „Der Besuch der alten Dame“. Das bekannte Drama in der fiktiven Kleinstadt Güllen um Korrumpierbarkeit sei „immer noch so aktuell wie damals 1956“, so Dramaturgin Sigrid Blauensteiner.
Die zweite Premiere noch 2020 ist das Phönix-Auftragswerk „Winnetou eins bis drei – Und am Ende stirbt Karl May“ aus der Feder von Erik Etschel und Lisa Fuchs (“Der letzte Raucher“). „Das Stück setzt sich mit dem Mythos, der Figur und dem Popliteraten Karl May auseinander, man darf sich auf ein collagenartiges, bisschen anderes Theater freuen. Es ist keine Persiflage, aber sicher humorvoll und setzt sich mit Augenzwinkern mit dem 'Erfinder der Fake News' auseinander“, erläutert Dramaturgin Silke Dörner. Uraufführung: 17. November.
Mit Wolfgang Borcherts „Draußen vor der Tür“ bringt das Phönix einen weiteren Klassiker auf die Bühne (ab 4. Februar), eine weitere Uraufführung gibt's am 22. April: der rennomierte Autor Thomas Arzt verfasst aktuell für das Phönix ein neues Stück, dass er speziell auch für das Phönix-Ensemble entwickelt.
Die letzte Uraufführung der kommenden Saison gibt’s dann im Juni 2021, mit dem Stück „Schalldicht“ (Arbeitstitel), dass in Kooperation mit dem Theaterfestival Schäxpir gerade entwickelt wird.
Sowohl bei Dürrenmat als auch bei Borchert hofft das Phönix auf Besuch von Schulen, „wir müssen schauen, was die Schulen aus der Pandemie machen und wie diese auf Theater reagieren“, so Gebhartl.
Wiederaufgenommen wird das Stück „Rozznjogd“, mit dem das Phönix vor 30 Jahren seinen Anfang machte.
Großer Saal im Schachbrettmuster belegt
Gespielt wird ausschließlich im Saal des Phönix, Balkon, Studio und Beisl als Spielstätten sind gecancelt. Das Lokal ist aber für die Gastro geöffnet. 76 statt 150 Zuschauer können damit pro Vorstellung im Saal mit dabei sein. Es gibt aber auch Plan B und C, „wir sind flexibel je nach Lockerungen.“ Der Vorverkauf wird anders als sonst möglichst kurz im Voraus aufgemacht. Das Premieren-Abo muss aufgrund des Platzkontingents für kommende Saison ausgesetzt werden. Alle Stück werden ohne Pause gespielt.
Schauspielensemble
Im Phönix-Ensemble finden sich nächste Saison Nadine Breitfuß, Martin Brunnemann, Anna Maria Eder und Sven Sorring, dazu kommen Gäste wie David Fuchs, Ingrid Höller, Ferry Öllinger oder Tom Pohl.
Gastspiele
Natürlich sind auch wieder Gastspiele in Planung, das Kollektiv Schauwerk (“Linzerwertigkeitskomplex“) arbeitet gerade an einem neuen Stück unter dem Arbeitstitel „Generation Why“. Geplante Uraufführung ist am 2. März. Die Slamszene wird wieder zu Gast sein, auch das theaterpädagogische Projekt gemeinsam mit dem Verein ADA und mehr sind wieder geplant.
Alle Infos zu den Stücken, Gastspielen und mehr gibt’s unter www.theater-phoenix.at
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