
LINZ. „Falco - Das Musical“ gastierte im Brucknerhaus in Linz. Anlässlich Falcos 65. Geburtstag geht die Musical-Biographie auf große Jubiläumstournee durch Deutschland, Österreich und der Schweiz. Für Falco-Fans ist dieses Musical ein Muss.
Das Musical führt mit einem Streifzug durch das Leben des Falco - beginnend mit Aufnahmen seines Unfalls und originale Interviewaufnahmen. Danach führt sein Manager als Erzähler, gespielt von Sebastian Achilles, durch die wichtigsten Ereignisse. Mit seinen bekanntesten Songs und einer Live-Band ließen die Darsteller Falco auf der Bühne noch einmal aufleben.
Die wichtigsten Ereignisse Falcos
Falco kommt 1957 als Johann „Hans“ Hölzel in Wien zur Welt und entdeckt schon als Kind seine Liebe zur Musik. Er spielt verschiedene Instrumente und beginnt in den späten Siebzigerjahren schließlich eine Musikerkarriere, die ihm ungeahnte Erfolge bescheren soll. Seinen bürgerlichen Namen ändert er in „Falco“ um. 1980 liefert er als Mitglied der Band „Drahdiwaberl“ mit „Ganz Wien“ seinen ersten, wegweisenden Hit. Nach diesem anfänglichen Erfolg innerhalb der Wiener Musikszene geht der aufstrebende Sänger kurz darauf mit „Der Kommissar“ durch die Decke: Mit dieser Single katapultiert sich Falco praktisch aus dem Nichts an die Spitze der Charts. Sogar in den US-Billboard-Charts ist „Der Kommissar“ vertreten. Mit „Rock Me Amadeus“ führt er diese 1985 gar an – ein Kunststück, das bis heute keinem anderen deutschsprachigen Künstler gelang. Auch in Deutschland und Falcos Heimat Österreich rangiert „Rock Me Amadeus“ wochenlang in den Top 10. Ein Welterfolg und Falcos größter Hit, der selbstredend auch in „Falco – das Musical“ zu hören ist.
Das gilt ebenso für „Jeanny“ – einer der erfolgreichsten und gleichzeitig kontroversesten Falco-Songs. Aus heutiger Sicht wirken die damaligen Reaktionen der Medien inklusive Boykotte von Radiosendern eher übertrieben, aber in den Achtzigern wurde das Lied mit seinem zugehörigen Musikvideo heiß diskutiert. Fest steht, dass „Jeanny“ in einem Falco-Musical keinesfalls fehlen darf. Neben den ganz großen Erfolgen, zu denen neben den genannten auch „Vienna Calling“ und der posthum veröffentlichte Hit „Out of the Dark“ zählen, finden auch einige etwas unbekanntere Stücke wie „Europa“ und „Emotional“, den Weg in die Musical-Biografie.
Falco nahe dem Original
Mit Alexander Kerbst und Stefan Wessel schlüpfen zwei erstklassige Falco-Imitatoren in die Rolle des „Falken“. Verblüffend ähnlich zum Original geben beide ein rundum stimmiges Bild aus Gesang, Optik, Gestik und Mimik ab. Der echte Falco-Manager, Horst Bork, stand den Machern der Show beratend zur Seite. Die Live-Band sowie eine Gruppe professioneller Tänzer sorgen für den passenden Soundtrack und reichlich Action auf der Bühne, während eindrucksvolle Projektionen und Original-Videosequenzen dem Publikum Einblicke in Falcos Leben inklusive seiner zerrissenen Persönlichkeit gewähren. Denn außer mit seiner Musik faszinierte Falco stets auch als Person: Auf der einen Seite extravagant und leicht arrogant in seinem Auftreten, auf der anderen Seite selbstzerstörerisch und zerbrechlich.
Falcos tragischer Tod im Jahr 1998, als er auf der Dominikanischen Republik bei einem Autounfall ums Leben kam, beraubte die Musikwelt urplötzlich einer ihrer schillerndsten und exaltiertesten Figuren. Und sorgte gleichzeitig dafür, dass sein Legendenstatus noch weiterwuchs. Die Textzeile „Muss ich denn sterben, um zu leben?“ aus „Out Of The Dark“ wurde somit nachträglich zum traurigen Sinnbild für das Schicksal dieses außergewöhnlichen und unvergessenen Musikers.