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"Arthur & Claire" im Phönix Linz: wenn das Schicksal dem Leben neuen Sinn gibt

Nora Heindl, 02.02.2022 14:29

LINZ. 177 Folgen in 13 Jahren gingen Kristina Sprenger und Ferry Öllinger in der Fernsehserie Soko Kitzbühel auf Verbrecherjagd. Ab 15. Februar kann man die beiden wieder vereint auf der Theater Phönix-Bühne erleben. In Stephan Vögels Komödie „Arthur & Claire„ geben sie zwei Selbstmordkandidaten, die das Schicksal zusammenführt und ihren Leben neuen Sinn gibt.

Kristina Sprenger und Ferry Öllinger kommen mit "Arthur & Claire" ins Theater Phönix. (Foto: Weihbold)

2001 lernten sich die Schauspieler in Kitzbühel kennen, Kristina Sprenger als Oberstleutnant Karin Kofler, Ferry Öllinger als Chefinspektor Alois Kroisleitner. Als Sprenger 2013 die Serie verließ, blieb die Freundschaft. „Wir haben uns in den 13 Jahren schätzen und lieben gelernt. Karin hat alle Stücke im Phönix gesehen, in denen ich mitgespielt habe“, erzählt der Phönix-Mitbegründer. „Ferry ist ein Kollege, zudem mir nichts negatives einfällt. Wir haben immer eine Fetzengaudi gehabt und uns beruflich immer sehr geschätzt“, gibt Sprenger das Kompliment zurück.

Es scheint also nur eine Frage der Zeit gewesen zu sein, bis man die beiden wieder zusammen erleben durfte. Als 2020 das Ende von Soko Kitzbühel bekannt gegeben wurde, hatte das Warten ein Ende. „Karin hat mich am Tag nach der Verkündung angerufen, ob ich ein Zwei-Personen-Stück mit ihr machen möchte. Der berühmte Fall von eine Tür geht zu, eine andere geht auf. Ich hab aus dem Stand heraus zugesagt“, erinnert sich der Ottensheimer.

Komödie über zwei Selbstmordkandidaten

Die Intendantin des Stadttheaters Berndorf, Sprenger löste 2014 Michael Niavarani ab, hatte „Arthur & Claire“ von Stefan Vögel schon länger auf der Agenda. „Alterstechnisch sind wir zwar ein bisschen drüber, Claire und Arthur sind im Stück etwas jünger, aber nachdem wir uns ja beide blenden gehalten haben, hab ich mir gedacht, da können wir uns drüber trauen über diese Hürde“, lacht Sprenger. Premiere wurde am 7. Oktober 2021 in Berndorf gefeiert.

In „Arthur & Claire“ schlüpfen Sprenger und Öllinger in die Rollen zweier Selbstmordkandidaten, die das Schicksal zusammenführt: Arthur, Sportlehrer und Nichtraucher, leidet unheilbar an Lungenkrebs und hat sich in Amsterdam für ein letztes Festmahl ganz alleine in ein Hotelzimmer zurückgezogen. Am nächsten Tag wird er in einer Sterbeklinik seinem Leben ein würdevolles Ende setzen. Alles ist friedlich. Nur die laute Musik aus dem Nachbarzimmer stört. Arthur geht rüber, um sich zu beschweren und macht die Bekanntschaft der jungen Claire, die gerade dabei war, sich nach einem Schicksalsschlags einen Strick um den Hals zu legen. Sofort erwachen Arthurs Lebensgeister - die Auseinandersetzung über den Sinn eines Lebens, das nicht gerade vom Glück überstrahlt zu sein scheint, mündet in den Kompromiss, den letzten Abend gemeinsam zu verbringen - in dieser herrlichen Stadt, die so viel mehr zu bieten  hat als Sterbekliniken. Am Morgen erinnern sich beide an eine rauschende Liebesnacht. War´s das jetzt? Jetzt ist es an Claire, alles daran zu setzen, Arthur zum Weiterleben zu motivieren...

„Wir wollen berühren und unterhalten“

„Es ist vielleicht schwierig im ersten Moment das Stück als Komödie zu bezeichnen, aber es steckt schon sehr viel Wortwitz und Situationskomik drinnen. Und vor allem ist es sehr lebensbejahend, dass wenn man den richtigen Menschen trifft, man seine Lebensfreude wieder finden kann“, erzählt Sprenger, die selbst bereits Menschen an Suizid verloren hat: „Es ist wahrscheinlich schon jedem einmal so gegangen, dass man eine gewisse Lebensfreude verloren hat oder dass man gewisse Momente hatte, die halt dunkel waren. Es ist eine Facette des Stücks, dass man sich damit beschäftigt, wie schnell es passieren kann, dass jemand diese Ausweglosigkeit empfindet.“

Trotz heiklem Thema bleibt „Arthur & Claire“ ein Stück, das zwar berühren aber vor allem unterhalten soll. „Was uns offensichtlich bis jetzt auch gelungen ist. Bisher wurde das Stück durchaus als Komödie vom Publikum geschätzt“, so Öllinger: „Und unsere Fassung dauert nicht drei Stunden, sondern kompakte 70 Minuten. Da geht es sich auch mit der Sperrstunde aus, um nachher noch was trinken zu gehen“, schmunzelt der Ottensheimer.

Die angedachte „Recherchereise“ der beiden im Vorfeld nach Amsterdam fiel leider Corona zum Opfer. „Natürlich ohne die Coffeeshops, sondern um Fotos zu machen, aber vielleicht machen wir das ja nachträglich“, lacht Sprenger.

Premiere: Dienstag, 15. Februar, 19.30 Uhr
Vorstellungen bis 27. Februar
Theater Phönix, Linz
Kartenvorverkauf

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