Geköpfte Marienstatue: Polit-Diskussion über Ankauf der Stadt entbrannt
LINZ. Die Skulptur polarisiert: kaum war die gebärende Maria von Esther Strauß im Mariendom ausgestellt, sägte ein bislang unbekannter Täter ihr den Kopf ab. Nach dem Vandalenakt schlug Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer vor, die Stadt Linz solle die Skulptur ankaufen. Das sorgt nun für politische Diskussionen.
Mit dem „Kurier“ sprach Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer (VP) über ihren Vorschlag, die Skulptur „crowning als Zeitdokument für das Linzer Stadtmuseum Nordico anzukaufen. Bei der FPÖ stößt diese Idee auf Empörung: das Kunstwerk, so Stadtrat Michael Raml, sei nicht nur als bewusste Provokation, „sondern auch als klare Blasphemie“ wahrgenommen worden. „Es muss Schluss sein mit der Förderung von fragwürdigen und provokativen Kunstprojekten, die niemandem nutzen und nur polarisieren. Es kann nicht sein, dass in einer Zeit, in der viele hart arbeitende Menschen – darunter zahlreiche alleinerziehende Mütter – nicht wissen, wie sie über die Runden kommen sollen, weiterhin öffentliche Mittel für derartige Geschmacklosigkeiten ausgegeben werden. Die Linzer Bevölkerung verdient eine Kulturpolitik, die Mehrwert bietet, statt zu spalten und zu provozieren.“, sagt Raml.
Anders sieht das Frauenstadträtin Eva Schobesberger (Grüne): „Wir dürfen nicht zulassen, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der das Bild einer geköpften Frau eher toleriert wird als der Anblick einer gebärenden Frau. Als Stadt ein klares Zeichen zu setzen und die Marienstatue anzukaufen, unterstütze ich als Frauenstadträtin daher voll und ganz. Wichtig ist, dass die Statue wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.“
Seitens der SPÖ Linz heißt es zum Ankauf auf Nachfrage, die Entscheidung obliege der Kulturreferentin, die dafür auch ein Budget zur Verfügung habe.
Die Polizei hat in Zusammenhang mit der Zerstörung der Skulptur bereits zwei Verdächtige ermittelt. Eine Auswertung von DNA-Spuren soll in den kommenden Wochen Klarheit bringen.
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