"Brief einer Unbekannten" feiert in der Tribüne Linz Premiere
LINZ. Mit „Brief einer Unbekannten“ von Stefan Zweig bringt die Tribüne Linz ihre zweite Eigenproduktion in dieser Spielzeit auf die Bühne. Premiere ist am Donnerstag, 11. Dezember, 19.30 Uhr.
Der bekannte Schriftsteller und Bonvivant R. bekommt an seinem Geburtstag einen langen Brief ohne Absender. Darin bekennt ihm eine Unbekannte ihre lebenslange Liebe.
Als sie ein junges Mädchen war, hatte sie ihre Sternstunde an jenem Tag, als er die Wohnung vis-a-vis bezog und damit ihre Fantasie zu beflügeln begann. Die große weite Welt zog in das Haus mit ein und das einsame Mädchen begann ihn zu belauern. Als sie einmal vor der Haustür zusammentrafen, öffnete sie ihm die Tür. Ohne es zu ahnen, ging er in ihr Herz hinein und sie ließ ihn nie wieder raus. Auch nicht, als sie die Stadt wechseln musste.
Nach zwei unendlichen Jahren ertrotzte sich die junge Frau, allein nach Wien zurückkehren zu dürfen. Täglich stellte sie sich vor ihr altes Haus, wo er immer noch wohnte. Er sprach sie an und sie ging mit ihm mit, ohne dass er sie erkannte. Sie gab sich ihm hin und bekam von ihm ein Kind. Sie wurde eine Kurtisane, um dem Kind alles bieten zu können. Als auch er ihre Dienste in Anspruch nahm, erinnerte er sich wieder nicht, obwohl sie ihm viele Zeichen gab, damit er sie endlich erkenne. Aus Würde hielt sie ihr Geheimnis weiterhin in ihrem Herz verschlossen. Bis zu jener Stunde, wo sie ihren größten Schicksalsschlag erleidet und alles aus ihr herausbricht …
„Die allerreinste Liebe, niemals übergriffig und nicht von dieser Welt? Oder krankhafteBesessenheit und Stalking anno dazumal? Jedenfalls eine der herzergreifendsten Novellen von Stefan Zweig. Sie dringt in die Tiefen der menschlichen Seele vor und zeigt nicht nur den Abgrund, sondern auch den Himmel. Wir bringen sie als Theaterstück auf die Bühne und möchten nachempfindbar machen, was große Obsessionen in Menschen auslösen können“, freut sich Tribüne Linz-Chefin Cornelia Metschitzer, die sich für die Theaterfassung verantwortlich zeigt und auch die Regie übernimmt.
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