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Worauf sich Museumsbesucher freuen dürfen

Nora Heindl, 30.12.2025 12:05

LINZ. Den Besuchern steht wieder ein spannendes Museumsjahr 2026 bevor: Ein besonderes Highlight im Lentos Kunstmuseum wird die erste große Ausstellung über den Brücke-Künstler Max Pechstein und seine Verbindung zum Galerist Wolfgang Gurlitt. Das Nordico Stadtmuseum rückt in „Made in Linz“ etwa rund 100 ausgewählte Betriebe, ihre Geschichte und die Menschen dahinter ins Rampenlicht.

  1 / 2   "Die Unterhaltung" (1920) von Max Pechstein (Foto: Pechstein – Hamburg / Berlin, Bildrecht, Wien 2026)

Im Lentos liegt der Schwerpunkt heuer auf der Malerei. Noch bis April ist die laufende Ausstellung „Mädchen*sein!?“ im großen Saal zu sehen. Über 150 historische und zeitgenössische Exponate, darunter Paula Modersohn-Becker, Pablo Picasso, Egon Schiele, Maja Vukoje oder Sophia Süßmilch zeigen, wie sich malerische Bildsprache im Umgang mit dem Thema Mädchen verändert.

Es folgt Ende April die große Retrospektive zu Max Pechstein, die im Rahmen der Tournee der Kunstsammlung Zwickau Max-Pechstein-Museum realisiert wird. In einem Linz-spezifischen Schwerpunkt wird sich auch erstmals ausführlich Pechsteins Verbindung zu Wolfgang Gurlitt gewidmet, der ihn als Galerist vertrat und seine Reise in die Südsee ermöglichte. Mit über 100 Werken – darunter Südseemotive, Ostseebilder und Porträts, viele davon erstmals in Österreich zu sehen – präsentiert die Retrospektive einen der umfassendsten Einblicke in Pechsteins malerisches Schaffen. Ergänzt wird sie durch Gemälde aus dem Sammlungsbestand, einschließlich Arbeiten aus dem Umfeld der Künstlergruppe Brücke.

Ab September wird mit Katrin Plavcak eine prägnante Position der zeitgenössischen Malerei gezeigt. Ihre Arbeiten behandeln gesellschaftliche und politische Themen in farbintensiven Bildwelten. Die Ausstellung „Painting Reality in Surreal Times“ behandelt das Leben und Malen in stürmischen Zeiten und hinterfragt, wie wir die Welt zwischen Fake News, instabilen politischen Verhältnissen und drohenden Krisen betrachten.

Im Untergeschoß eröffnet das Lentos drei Ausstellungen: Ab Februar fragt „The World Without Us“, wie sich Weltverhältnisse verschieben, wenn der Mensch nicht länger als zentrales Maß gedacht wird. Die Ausstellung versammelt Positionen rund um Begriffe wie Deep Time und Cosmic Horror.

Ab Mai folgt die Ausstellung „200 Jahre Fotografie“, die das Medium anlässlich seines Jubiläums als künstlerisches Ausdrucksmittel in seiner historischen und zeitgenössischen Vielfalt beleuchtet. Die Schau versammelt ausgewählte Werke, ergänzt durch historische Kameratechnik aus den Sammlungen des Lentos und des Nordico: beginnend bei den ersten fotografischen Methoden im 19. Jahrhundert über Dunkelkammerexperimente bis hin zu zeitgenössischen Arbeiten, die neue digitale Prozesse für sich nutzen.

Ab Oktober ist eine Einzelausstellung der weitgehend vergessenen Malerin Erika Rössing zu sehen, die ihre Ausbildung unter anderem in Linz absolvierte. Im Zentrum steht die 1979 von Karl Rössing gestiftete Sammlung von 50 Temperabildern, ergänzt durch frühe Leihgaben.

Ein besonderer Höhepunkt bereits im März ist die Neuaufstellung der Präsentation der Lentos Sammlung, die als Herzstück des Museums gilt. Ein Schwerpunkt liegt auf der umfassenden Einbeziehung der Stiftung von Erwin Hauser mit 3.000 Werken.

„Made in Linz“ und „Death Positive“ im Nordico

Das Nordico, das 2025 mit der höchsten musealen Anerkennung Österreichs, dem Museumspreis, ausgezeichnet wurde, widmet sich im kommenden Jahr jenen Bereichen des Linzer Stadtlebens, die prägend sind, jedoch selten museal im Mittelpunkt stehen.

Der Jahresanfang steht noch im Zeichen der Ausstellung „Sehnsucht Frieden. 80 Jahre Kriegsende in Linz 1945/2025“, die die Jahre in Linz rund um das Kriegsende 1945 und die Herausforderungen der Nachkriegsjahre beleuchtet.

Ende März folgt mit „Made in Linz. Standort für Handel, Industrie und Handwerk“ eine groß angelegte Ausstellung rund um 100 Betriebe – von historischen Manufakturen über Familienunternehmen bis zu Industriekonzernen. Die Schau erzählt nicht nur von Produkten, Erfolgen oder Brüchen, sondern vor allem von den Menschen, die Linz als Arbeits- und Produktionsort geprägt haben.

Ab Oktober widmet sich das Nordico einem Thema, das allgegenwärtig und dennoch ein Tabu ist: dem Tod. Die Ausstellung „Death Positive. Gestorben wird immer“ beleuchtet historische und aktuelle Formen des Umgangs mit Sterblichkeit und Trauer – von Bestattungspraktiken über Orte des Abschieds bis zu kulturellen Ausdrucksformen.

Flankiert werden die Sonderausstellungen weiterhin von den Sammlungspräsentationen „Linz Kompakt“ und „Linz Blick“.

Alle Infos zu aktuellen und kommenden Ausstellungen: lentos.at & nordico.at


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