Stechmücken unter Beobachtung: OÖ erweitert 2022 Monitoring um Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke zu verhindern
OÖ/LINZ. Immer mehr nicht heimische Gelsenarten sind auch hierzulande zu finden – unter anderem wurde auch die Asiatische Tigermücke, die gefährliche Krankheiten übertragen kann, schon in Linz gesichtet. Das Land OÖ setzt 2022 ein erweitertes Stechmückenmonitoring fort.
In Mitteleuropa kommen in den letzten Jahrzehnten vermehrt auch Gelsenarten, die ursprünglich aus südlich-tropischen Gegenden oder aus dem ostasiatischen Raum stammen, vor. In Österreich wurden bisher die Japanische Buschmücke, die Asiatische Tigermücke und die Koreanische Buschmücke nachgewiesen. Während die Japanische Buschmücke schon in vielen Teilen Österreichs zu finden ist, wurden die Koreanische Buschmücke und die Asiatische Tigermücke erst vereinzelt nachgewiesen. Letztere wurde bis jetzt hauptsächlich in Wien und Graz nachgewiesen, einen Einzelfund gab es aber im vergangenen Jahr auch schon in Linz. Sie spielt eine besondere Rolle, da sie auch exotische Krankheitserreger – wie das Chikungunya-, das Dengue- oder das Zikavirus – übertragen könnte. Daher ist es wichtig, ihre Ausbreitung zu verhindern.
Monitoring intensiviert
„2020 haben wir in Oberösterreich ein eigenes Überwachungsprogramm für Stechmücken gestartet, mit dem Ziel, die Ausbreitung von Überträgermücken sowie das Vorhandensein von Krankheitserregern in den Gelsen rechtzeitig zu erkennen“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreterin und Gesundheits-Landesrätin Christine Haberlander. Zur besseren Beurteilung der Verbreitung von gebietsfremden Gelsenarten beteiligt sich das Land OÖ heuer zusätzlich an einem österreichweiten Monitoring der AGES. Durch diese aktive Form der Überwachung können bei Bedarf rasch gezielte Maßnahmen zur Bekämpfung der Stechmücken gesetzt werden.
Brutstätten beseitigen
„Verhindern wir gemeinsam, dass sich Tigermücken bei uns ausbreiten. Mit ganz einfachen Maßnahmen kann jede und jeder Einzelne dazu beitragen“, so Haberlander. Brutstätten der Tigermücken sind alle Arten von Wasserlacken, die sich in Vorgärten, Grundstücken, Schrebergärten oder auch Gullys befinden und mindestens eine Woche stehen bleiben. Daher sollten Wasseransammlungen zum Beispiel in Eimern, Blumentöpfen, Spielsachen oder alten Autoreifen vermieden werden, um keine Brutstätten im eigenen Garten oder auf dem Balkon entstehen zu lassen. Es wird empfohlen, Wasser in Blumentopfuntersetzern, Vogeltränken wöchentlich zu entleeren und Regentonnen abzudecken.
Tiegermücken per App melden
Auch bei der Erkennung von neuen Tigermückenbeständen wird um die Mithilfe der Bürger gebeten. Diese sollen verdächtige Mücken melden. Doch wie erkennt man Tigermücken? Tigermücken sind immer kleiner als eine 1-Cent-Münze und nicht größer als unsere einheimischen Stechmücken, sie sind grundlegend schwarz (nicht bräunlich) mit weißen, prägnanten Streifen auf Körper und Beinen. Das letzte Glied der Hinterbeine ist immer weiß. Im Gegensatz zu anderen Mückenarten, die vor allem zur Dämmerung aktiv sind, sticht die Tigermücke auch tagsüber aggressiv. Wer den Verdacht hat, eine Tigermücke gesichtet zu haben, kann diese fotografieren und ganz einfach über die kostenlose Mosquito-Alert App melden. Die eingesendeten Fotos werden von nationalen und internationalen Experten begutachtet und die Funde dann anonym auf einer öffentlich zugänglichen Karte angezeigt.
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